Unterirdische Depotbehälter Restmüll geht unter die Erde

Die Stadt bietet künftig unterirdische Depotbehälter an. Diese sind an größeren Objekten einsetzbar.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Stadt wird neue Abfallbehälter einführen. Die sogenannten Unterflurcontainer, also unterirdische Abfallbehälter, wurden bislang vor allem an öffentlichen Stellen, beispielsweise Blumenplatz und Bismarckplatz, eingesetzt. Oberirdisch ist jeweils nur ein kleiner Schacht sichtbar, in den Glas und Papier eingeworfen werden können. Dieses System wird ab dem kommenden Jahr der Wohnungswirtschaft zur Verfügung gestellt. Statt in die großen 1100-Liter-Behälter werfen Mieter ihren Restmüll dann durch eine kleine Klappe in den Untergrund.

3000 oder 5000 Liter fassen diese Depots. Es sei „ein Trend in der Wohnungswirtschaft“, sagt Umweltfachbereichsleiter Helmut Döpcke. Die Unternehmen wollten Mietern mehr Komfort bieten. Diese Art der Restmüllsammlung sei nicht nur optisch attraktiver, sondern auch einfacher. Ältere Menschen hätten oft Schwierigkeiten, die Deckel der 1100-Liter-Behälter zurückzuschieben. „Außerdem sind die Standorte meist sauberer.“

Die Wohnstätte ist mit einem Pilotprojekt in Gartenstadt Vorreiter. An der Pappelstraße ist das System im April in Betrieb gegangen. „Die Erfahrungen sind positiv“, sagt Wilfried Gossen, Geschäftsführer der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK). Überall, wo mindestens drei 1100-Liter-Behälter stehen, mache dieses System Sinn. „Mindestens 30 bis 40 Wohnungen müssen angeschlossen sein.“

Eine Hürde sind die hohen Anforderungen an die Standorte. Sie müssen für die Fahrzeuge gut erreichbar sein, es dürfen sich keine Leitungen oder Rohre im Boden befinden und vieles mehr. Im Bestand sei das nicht leicht zu finden, sagt Gossen. „Das wird nicht der neue Verkaufsschlager, aber eine handvoll Projekte werden es im Jahr wohl sein.“ Zwei stehen schon im Auftragsblock für 2016.

Die Einführung der neuen Abfallbehälter schlägt sich auch in der Gebührenbedarfsrechnung nieder. In der spielt neben der Größe der Tonne die Dichte der Füllung eine besondere Rolle. Die wurde begutachtet, und auf der Grundlage dieser Zahlen wurden die neuen Gebührensätze berechnet. Das Prinzip, das dahinter steckt, lautet stark vereinfacht: Je dichter, je teurer.

Die Tendenz der Bürger gehe dahin, die möglichst kleinste Tonnengröße zu wählen und diese dann sehr vollzustopfen, erläutert Helmut Döpcke. Das gelte beispielsweise für die weit verbreitete 120-Liter Tonne. Dafür zahlen die Kunden künftig deutlich mehr.

Preissenkungen gibt es dagegen bei der 60-Liter-Tonne: Wer sie selbst an den Straßenrand rollt, zahlt statt zuletzt 124,44 Euro im kommenden Jahr 113,28 Euro. Auch die 1100-Liter-Tonne, klassisch in größeren Mietshäusern, wird um knapp 200 Euro günstiger.