29. Februar Schalttage - der 29. Februar in Krefelder Schlagzeilen
Der 29. Februar ist besonders. Weil es ihn nur alle vier Jahre gibt, begab sich die WZ auf Spurensuche nach Schlagzeilen.
Krefeld. Schalttage sind etwas Besonderes, denn es gibt sie lediglich alle vier Jahre. Heute ist es mal wieder soweit. Grund genug, sich den 29. Februar mal etwas genauer anzusehen. Die WZ forschte dazu im Stadtarchiv und klärte auch die Frage, was von einem Tag bleibt, den es einfach nicht jedes Jahr gibt. Erinnern Sie sich überhaupt noch daran, was Sie vor genau vier oder acht Jahren gemacht haben, oder noch präziser, was vor vier oder acht Jahren in der Zeitung stand?
Letzteres ganz bestimmt nicht, daher haben wir für Sie die Ausgaben der vergangenen Schaltjahre durchleuchtet und die jeweiligen Schlagzeilen des 29. Februars für Sie gesammelt.
Neben den Ausgaben der Jahre 2012 und 2008, haben wir uns ebenfalls durch die 1996er-Ausgabe gewühlt, die bei manchen Nostalgikern Erinnerungen an bessere oder schlechtere Zeiten aufkommen lassen dürfte. Beim Blick in die Zeitungen der vergangenen Jahre ist es uns überraschend oft gelungen, Parallelen zur heutigen Nachrichtenlage abzuleitne. Ein Beispiel gefällig?
Aus der 2012er Ausgabe lächelt uns der ehemalige Oberbürgermeister Gregor Kathstede an, während er anlässlich der Qualifikation zur U-20- Handball-Europameisterschaft gemeinsam mit dem damaligen Nationaltrainer Christian Schwarzer posiert. Carsten Feld vom SSV Gartenstadt konnte die DHB—Verantwortlichen damals von einer Ausrichtung in Krefeld überzeugen.
Im Endeffekt qualifizierte sich das deutsche Team für das Turnier in der Türkei, erreichte dort jedoch nur den 7. Platz. Dennoch waren bei der Qualifikation Spieler wie Julius Kühn dabei, die in diesem Jahr zum Kader des aktuellen Handball-Europameister gehören. Bei den Senioren wohlgemerkt.
Eine weitere Schlagzeile vom 29. Februar 2012 war der Beginn der Sanierung des Kaiser Wilhelm Museums. Diese soll nach jetzigem Stand im Sommer diesen Jahres vollständig abgeschlossen sein — damals lautete die Prognose noch Frühjahr 2014.
Vier Jahre zuvor spielten die Krefeld Pinguine unter der Ägide von Trainer Jiri Ehrenberger gegen die Grizzly Adams Wolfsburg um den Einzug in die Pre-Play-offs. Trotz des 5:3-Erfolges, verpassten die Pinguine nach zwei Niederlagen in den letzten drei Begegnungen der Saison den benötigten 10. Platz.
Der Leitartikel der damaligen Ausgabe thematisierte die steigende Zahl an Unfällen im Straßenverkehr mit Beteiligung von Kindern. 128 Minderjährige verunglückten im Jahr 2007 auf Krefelds Straßen. Acht Jahre später sind es noch 85. Auch wenn der Trend eine Stagnation bei den Unfallzahlen aufweist, hat sich die Situation auch dank des Einsatzes der Krefelder Fairkehr-Initiative enorm verbessert.
Drehen wir die Uhr nun um 20 Jahre zurück. Abseits vom Blick auf die von einem Discounter in der Zeitung angepriesenen Jeansjacken erkennt man an den schwarz-weiß Druckaufnahmen, der Hervorhebung des Wortes „Farbfernseher“ und den in D-Mark angegebenen Geldbeträgen, wieviel sich in 20 Jahren technisch wie auch politisch getan hat.
Der Schalttag, der 29. Februar, spielt vor allem in der 96er Ausgabe eine wichtige Rolle. Auf Seite eins wird der „magische“ Wirtschaftsfaktor der Schaltjahre aufgrund einer Steigerung des Krefelder Bruttosozialprodukts um 29 Millionen D-Mark analysiert.
Auf Seite elf wird unter anderem dem damaligen Uerdinger Bundesligaprofi Marek Lesniak zu seinem 8. „richtigen“ Geburtstag gratuliert.
Dessen Geburtstag ist wahrscheinlich genau so besonders wie es die 95/96er Spielzeit für seinen Verein sein sollte. Für den KFC Uerdingen, der seine erste Saison nach dem Verlust von Hauptsponsor Bayer spielt, steht am 1. März 1996 das Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen an.
„Die Gangart wird härter“, schreibt die Redaktion als Prognose für das kommende Spiel. Der KFC steht seit nun drei Tagen in Folge auf dem letzten Tabellenplatz. Dennoch macht Robin Seifert mit seinem Leserbrief auf Seite 26 deutlich, dass eine Entlassung des Trainers Friedhelm Funkel nicht nötig sei.
Der KFC verliert knapp mit 0:1 an der Weser und steigt am Ende der Saison in die 2. Bundesliga ab. Friedhelm Funkel, der nicht entlassen wurde, wechselt nach der Spielzeit zum MSV Duisburg.
Und so zeigt, sich dass es sich lohnt, den 29. Februar mit seinen Geschichten und Schlagzeilen in Erinnerung zu behalten — auch wenn es ihn nur alle vier Jahre gibt.