Trend Eine Mini-Theke: Schlichter-Bier wird in Krefeld gebraut

Krefeld · „költ“ – ein obergäriges Bier soll den ewigen Streit zwischen Kölnern und Düsseldorfern befrieden.

 Köbes Daniel Kappenstein bietet „költ“, das in Krefeld gebraut wird, aus der Flasche an.

Köbes Daniel Kappenstein bietet „költ“, das in Krefeld gebraut wird, aus der Flasche an.

Foto: költ/Költ

Krefeld, so könnte man argumentieren, steht jetzt ein bisschen zwischen den Frontlinien der nicht gerade in ausgiebieger Zuneigung vereinten Bürgern aus Düsseldorf und Köln. Den ewigen Streit der Landeshauptstädter mit den Domstädtern gilt es aber auch nicht wirklich zu schlichten aus Krefelder Sicht. Hilfstellung anbieten – so könnte man das Projekt vielleicht betiteln. Mit ein bisschen Alkohol. Das soll ja manchmal entkrampfen. Und doch, so sagt es Hans Berlin, gehe es darum, die Fehde zwischen beiden zu schlichten. Und das mit Bier – quasi einem Schlichter-Bier. Aha! „költ“ heißt das Objekt der Begierde, ist obergärig – wie seine namentlichen Anteilseigner: Kölsch und Alt. Und produziert wird es eben in der Seidenstadt, an der Obergath in der Brauerei Königshof.

Das Brauhaus soll die klassische Atmosphäre widerspiegeln

Hans Berlin ist Geschäftsführer von „költ“, einem Start-up aus Monheim, mit einer pfiffigen und zugleich süffigen Idee. Während die ganze Welt auf Abstand geht, vereint „költ“ das Rheinland auf ungewöhnliche Art – mit dem kleinsten Brauhaus der Welt. So sieht es die Marketingidee vor. Weniger als einen Quadratmeter misst das neueröffnete Brauhaus des jungen Bier-Start-ups. Klein genug um rheinische Lebensfreude zu transportieren, groß genug, um die vermisste Geselligkeit wieder aufleben zu lassen. Kaum größer als eine Telefonzelle und Platz für gerade Mal einen Köbes ist das kleine Brauhaus nur draußen zu finden. Alle Hygienemaßen sind erfüllt und das ganze Rheinland wird durch den mobilen Ausschank mit kühlem „költ“ versorgt.

Klar, Köln und Düsseldorf besuchte das mobile Brauhaus bereits, auch in Neuss war es schon, kommende Woche ist es in Zons am Rhein, dann besucht es Aachen, Wuppertal und Bonn folgen noch. In Krefeld, so sagt es Berlin auf Nachfrage, wird Köbes Daniel Kappenstein erst in rund drei Wochen mit seinem Mini-Brauhaus aufschlagen können. Berlin sagt: „Das Brauhaus soll die klassische Atmosphäre widerspiegeln, die man gewohnt ist – Theke, Glocke, Discolicht, Musik, natürlich Fortuna-Wimpel und FC-Wimpel.“ Zum Brauhaus gehören natürlich auch noch ein Stehtisch, Barhocker und ein mobiler Thresen.

Berlin: „Wir hatten schon immer über ein Brauhaus nachgedacht“

Das kleine Brauhaus ist eigentlich nur der Vorläufer zu einem richtigen, echten Brauhaus. „Wir hatten schon immer über ein Brauhaus nachgedacht. Bei dem schnellen Wachstum im Rheinland, stellte sich auch die Frage nach dem idealen Standort: Düsseldorf, Monheim, Langenfeld, Aachen oder Köln?“, so Berlin. Bis dann Corona kam, und alle Pläne erst einmal auf Eis gelegt wurden und die pfiffige Idee mit dem kleinen Bruder entwickelt wurde:

Die ersten Ideen zum Bier seien 2014 entwickelt worden, sagt Berlin. 2017 sei alles konkreter geworden und das Unternehmen an den Start gegangen. Im Juni 2019 präsentierten Berlin und Co. ihre Idee auch dem Krefelder Marketingclub. Frank Tichelkamp von der Brauerei Königshof hatte dazu die Türen geöffnet. Jetzt arbeiten beide Seiten seit gut zwei Jahren zusammen – zum Wohle oder Prost der Düsseldorfer und Kölner.