Seidenweberhaus: Hängepartie um Rudniks Nachfolger

Im Aufsichtsrat flogen am Mittoch die Fetzen.

Krefeld. Es gibt keinen Nachfolger für die Seidenweberhaus-Gastronomen, den Geschäftsführer Paul Keusch aus dem Hut zaubern wollte — es gibt auch keinen rechtsgültigen Vertrag mit der Firma Broich Premium Catering für den König-Palast. Deshalb flogen am Mittwoch spätnachmittags die Fetzen in der Sitzung des Aufsichtsrates der städtischen Tochter. Immerhin befasste der sich zum fünften Mal mit demselben Thema, ohne ein Stück vorangekommen zu sein.

Rechtsanwalt Rolf Adler aus Hagen, von Keusch als „Headhunter“ für die Suche eines Nachfolgers für die Rudnik-Brüder im Hexagon und im Palast beauftragt, musste sich von einem Aufsichtsratsmitglied sogar sagen lassen, dass er handwerkliche Fehler bei der Vertragsgestaltung begangen habe. Schon im Vorfeld hatte CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel die Adler-Verträge als „sittenwidrig“ eingestuft. So sollen die Verträge Passagen enthalten, die seit 2001 nicht mehr rechtswirksam sind.

Zu gern hätte Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Feld gewusst, wie viel die Seidenweberhaus GmbH und damit die Allgemeinheit für die Dienste des Hagener Juristen (mehr als ein Dutzend Besuche in Krefeld) auf den Tisch legen muss. Keusch erklärte, dass eine Rechnung noch nicht vorliegt.

Jetzt müssen neue wasserdichte Verträge für die Bewerber her, die noch im Rennen sind: Für Caterer Broich (König-Palast) und Jürgen Bister, den Betriebsleiter der Rudnik-Brüder im König-Palast, und seinen Partner. Oberbürgermeister Gregor Kathstede stellte klar, dass eine „Bedarfsgastronomie“ für das Hexagon im Seidenweberhaus nicht in Frage komme.