Seniorenwoche: Auf dem Rad sind Ältere besonders gefährdet

Bei der Krefelder Seniorenwoche werden auch die besonderen Gefahren für ältere Menschen im Straßenverkehr thematisiert.

Krefeld. Mit der bekannten Scherzfrage „Was möchte jeder werden, aber keiner sein?“ kommt Karin Meincke bei ihrer Eröffnung der 1. Krefelder Seniorenwoche gleich zum Thema. „Warum ist es schlimm, wenn man als alt gilt?“, fragt die Bürgermeisterin im Vortragssaal der VHS in die Runde. Früher habe „alt sein“ meist „verbraucht sein“ bedeutet. „Heute ist das Altsein mit ganz anderen Themen verknüpft“, erläutert sie — das zeige auch die Seniorenwoche.

Peter Machel, seit zwei Monaten Ruhestandsbeamter der Krefelder Polizei, räumt sofort mit dem Vorurteil auf, dass Senioren Risikofaktoren im Straßenverkehr seien. „Sie sind als Vorbilder ungeheuer wichtig“, sagt Machel.

Die Unfallstatistik 2012 für Krefeld belege, dass es bei 8047 Unfällen im Stadtgebiet 954 Verletzte gab, von denen 152 der Altersgruppe Senioren zuzurechnen waren. Beim statistischen Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung Krefelds bedeute dies einen unterdurchschnittlichen Anteil. Keine Erklärung kann der Polizist im Ruhestand für die Tatsache geben, dass im Jahr 2011 „nur“ 121 Senioren bei Unfällen zu Schaden kamen.

Die größten Gefahren lauern auf die Radfahrer fortgeschrittenen Alters — fast die Hälfte der Senioren war mit dem Fahrrad in Unfälle verwickelt.

Machel stellt heraus, dass die wichtigsten Kompetenzen im Straßenverkehr nun einmal altersbedingt abnehmen. Das Sehen, das Hören, vor allem das Richtungshören und das Erfassen komplexer Situationen lassen nach. Hinzu kommen auch die eingeschränkte Beweglichkeit und das Zusammenwirken eventuell eingenommener Medikamente.

Mit einigen Unfallbildern macht er deshalb gefährliche Situationen sehr anschaulich: „Dieser Radfahrer war völlig im Recht, aber trotzdem ist er tot.“

Wichtig sei auch, dass es im Alter von „70 bis 80 plus“ lebensgefährlich sein kann, ein Rad mit Stange zu fahren: „Da kommen Sie nicht runter — es ist wichtig, flott vom Rad zu kommen.“

Klaus Eichstädt vom Seniorenbeirat fand es wichtig, das Thema Radfahren im Programm der Seniorenwoche zu haben: „Viele Ältere sind gerade im Frühjahr zum Saisonbeginn noch unsicher.“

Der Seniorenbeirat war in der Vorbereitung aktiv, ebenso Theo Drießen als Sachbearbeiter aus dem Rathaus. „Wir wollen mit dieser Woche mobile und weniger mobile Senioren erreichen.“