Herbstimpressionen So schön ist der goldene Herbst in Krefeld

Krefeld · Für ein Farbspektakel wie im Indian Summer muss man dieses Jahr nicht nach Kanada fliegen. Die Jahreszeit zeigt sich momentan von ihrer schönsten Seite.

Eins Spaziergang in den Niepkuhlen ist bei dem sonnigen Spätsommerwetter besonders schön.

Foto: Lothar Strücken

Wer in diesem Herbst echtes Indian Summer-Feeling erleben will, muss dafür nicht extra nach Kanada oder Nordamerika fliegen. Der Spätsommer zeigt sich dieser Tage direkt vor der eigenen Haustür von seiner schönsten, nicht nur goldenen Seite: In warmen Rot-, Gelb- und Brauntönen leuchten die Bäume in Krefeld, dazu gibt’s angenehme Temperaturen über 20 Grad. Herrlich!

Wirklich? Während die meisten Menschen das außergewöhnliche Wetter in diesem Jahr genießen, leidet die Natur seit Monaten unter der anhaltenden Trockenheit. Alarmstufe auch in NRWs Wäldern: Die Brandgefahr steht derzeit auf Stufe drei von fünf – es ist staubtrocken. Zu trocken für die meisten Pflanzen, sagt Axel Heimendahl von der Krefelder Kreisgruppe des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Vor Monaten schon, haben etliche Bäume deswegen ihr Laub fallen lassen. „Auf Dauer ist dieses Wetter für die Natur stressig.“ Nicht nur die Trockenheit macht ihnen zu schaffen. Für Mitte Oktober ist es sehr warm, deshalb werden „frühaustreibende Pflanzen in ihrem Vegetationsablauf gestört“, beobachtet der Naturschützer. Bei den Weiden etwa, bildeten sich jetzt schon die Weidekätzchen – normalerweise wäre es erst im Frühjahr so weit. „Unsere Pflanzen brauchen im Winter die Ruhephase, um sich fürs nächste Jahr zu regenerieren.“

Für Schädlinge wie den Borkenkäfer war der heiße, trockene Sommer dankbar. Darunter leiden jetzt vor allem Nadelbäume wie Fichten, unter anderem im Stadtwald müssen deshalb viele Bäume fallen. Daneben habe es Insektenjäger momentan schwer, in den ausgetrockneten Böden Nahrung zu finden. Heimendahls Tipp: „Bäume gießen macht auch jetzt noch Sinn – und zwar so, dass der Boden nicht nur oberflächlich gewässert, sondern durchfeuchtet wird. Das Risiko, dass die Böden zu stark austrocknen und die Wurzeln, gerade von flachwurzelnden Bäumen schädigt, ist groß.“ Zumal: Der für die Pflanzen dringend notwendige Landregen ist auch weiter nicht in Sicht. Keine Sorgen macht sich der Naturexperte dagegen um Vögel und Eichhörnchen: „Gärten, die vielseitig gestaltet sind – also nicht nur Rasen, Rosen, Rhododendron– bieten Tieren jetzt ausreichend Nahrung.“