Kommunalwahl So sind die neuen Wahlbezirke geschnitten
Krefeld · Der Fachausschuss hat einen Großteil der Bezirke für die Kommunalwahl vergrößern oder verkleinern müssen. Alle Änderungen im Überblick.
Von Christian Herrendorf
In den Dokumenten für den Krefelder Wahlausschuss sind zwei Tabellen zu finden, die sich wunderbar für ein Vorher-Nachher-Spiel eignen. Sie zeigen, wie die Wahlbezirke für die Kommunalwahl im September ursprünglich geschnitten waren und wie die Grenzen nun verlaufen, nachdem ein Urteil des Landesverfassungsgerichts (siehe Infokasten) einen neuen Beschluss erforderlich gemacht haben. 21 von 29 Wahlbezirken haben sich verändert, das Ergebnis ist in der hier abgebildeten Karte zu sehen. Der Beschluss im Detail:
Süd (5) Nur ein Stadtbezirk und die damit verbundenen Wahlbezirke blieben unberührt: der Süden mit Lehmheide und Dießem. Beide weichen bei der Einwohnerzahl nicht mehr als 15 Prozent vom Durchschnittswert im Wahlgebiet ab, wie es das Verfassungsgericht bestimmt hat. Die anderen acht Stadtbezirke waren von den Änderungen betroffen.
West (1) Bisher gab es in dieser Himmelsrichtung vier Wahlbezirke, nun sind es fünf, weil der Stadtbezirk Fischeln einen abgegeben hat. Die neuen fünf sind: Benrad/Forstwald, Baackeshof, Westpark, Gatherhof/Schicksbaum und Stadtgarten.
Nord (2) In vier Stadtbezirken hat sich der Ausschuss entschieden, die neuen Wahlbezirke über die Grenzen der Stadtbezirke hinweg zu definieren. Dies war zwischen Nord und Mitte der Fall. Ein Teil des nördlichen Wahlbezirks Moritzplatz/Kliedbruch (27) wurde dem Bezirk Friedrichsplatz (25) zugeschlagen. Zudem wurden innerhalb des Stadtbezirks Moritzplatz/Kliedbruch und Inrath/Kempener Feld die Bezirke anders abgrenzt.
Hüls (3) An zwei Stellen war es möglich, die vom Gericht definierten Grenzen einzuhalten, indem man Grenzen innerhalb der Stadtbezirke verschob. Hüls ist einer davon. So ist Hüls-Nord nun nur noch 9,9 Prozent größer als der Durchschnitt (vorher: 17,9 Prozent), in Hüls-Süd ist der Wert entsprechend auf 11,7 Prozent gestiegen.
Mitte (4) Der Wahlbezirk Friedrichsplatz ist wie im Abschnitt Nord beschrieben gewachsen. Unverändert blieben in Mitte die Wahlbezirke Stephanplatz, Neumarkt, Hardenbergplatz und Bismarckplatz.
Fischeln (6) Neben West gab es hier die größte Veränderung. Bisher gab es im Stadtbezirk vier Wahlbezirke, nun sind es drei: Stahldorf, Fischeln und Königshof/Niederbruch. In diesem Zusammenhang tauchte im Wahlausschuss das schöne Wort Arrondierung auf. Es meint, bestimmte Flächen in ein Territorium einzubeziehen. In diesem konkreten Fall bedeutete es, dass nach der Dreiteilung einzelne Straßenzüge noch einem anderen Wahlbezirk zugeteilt wurden, um historisch gewachsene Bezüge zu berücksichtigen: Die Kölner Straße zwischen Kimpler- bis Hafelsstraße wechselte vom Wahlbezirk Fischeln in den Wahlbezirk Königshof, die Anrather Straße zwischen Marien- bis Kölner Straße vom Bezirk Stahldorf in den Bezirk Fischeln.
Oppum/Linn (7) Wie in Hüls war es auch hier möglich, neu zu zuschneiden, ohne über die Grenze des Stadtbezirks hinaus zu müssen. Es gibt weiterhin die Wahlbezirke Oppum/Glockenspitz, Oppum und Linn, nur jetzt eben mit anderen Flächen. Alle drei liegen deutlich unter dem Durchschnittswert, aber keiner mehr als 15 Prozent.
Ost (8) Der Wahlbezirk Gartenstadt/Elfrath (31) ist gewachsen, er hat einen Teil aus dem Wahlbezirk Uerdingen (35) erhalten. Außerdem wurden Bockum-West und Traar/Verberg neu geschnitten. Bockum-Kirche und Bockum haben sich nicht verändert.
Uerdingen (9) Der Stadtbezirk hat zwei Wahlbezirke: Uerdingen und Uerdingen/Gellep-Stratum. Der erst genannte war bisher ein gutes Stück zu groß, er hat daher wie beschrieben etwas abgegeben. Zudem wurden die Grenzen innerhalb des Stadtbezirks noch einmal anders festgelegt.