Forderung nach Verbesserung So viel verdienen Frauen in Krefeld weniger als Männer

Krefeld · Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hat aktuelle Zahlen ausgewertet und glaubt, dass die Differenz in Wirklichkeit noch höher ist.

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In Krefeld verdienen Frauen, die eine Vollzeitstelle haben, aktuell rund 560 Euro und damit 15 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Zu diesem Ergebnis kommt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, die sich auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit beruft.

Danach liegt der durchschnittliche Verdient von Beschäftigten mit voller Stundenzahl in Krefeld derzeit bei 3602 Euro im Monat. Während Männer durchschnittlich 3794 Euro verdienen, kommen Frauen auf lediglich 3232 Euro im Monat. „Die Zahlen zeigen, dass es bis zu einer echten Lohngerechtigkeit noch ein weiter Weg ist. Im Verkauf einer Bäckerei oder an der Rezeption eines Hotels – also bei Tätigkeiten, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden – sind die Einkommensunterschiede besonders groß“, sagt Karim Peters, Geschäftsführer der NGG-Region Krefeld-Neuss. Das habe auch damit zu tun, dass sich Fleischereien, Bäckereien, Hotels und Gaststätten häufig nicht an Tarifverträge hielten – und viele Frauen in niedrigeren Positionen mit geringeren Löhnen abspeisten.

Hinzu komme, dass Frauen überdurchschnittlich oft in Teilzeit- und Minijobs arbeiteten. „Solche Stellen erschweren nicht nur den beruflichen Aufstieg, sie sind meistens auch deutlich schlechter bezahlt als Vollzeitarbeitsplätze. Deshalb dürfte der tatsächliche Gender-Pay-Gap, also die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern, in Krefeld deutlich über 15 Prozent liegen“, sagt Peters.

Die NGG fordert deshalb, dass die nächste Bundesregierung zusätzliche, gesetzliche Leitplanken für mehr Lohngerechtigkeit schafft. Dazu gehöre ein verbindlicher Anspruch auf gleiches Geld für gleiche Arbeit und eine strukturelle Reform der Mini-Jobs. Das Ehegatten-Splitting solle außerdem wegfallen, wodurch es bis zu 500 000 zusätzliche Vollzeitstellen geben könnte, so die NGG. Red