Sozialtickets sind keine "Renner"
Das Ticket ist vielen Kunden mit rund 30 Euro zu teuer.
Krefeld. Krefeld weist laut Guido Stilling von SWK mobil rund 40 000 Berechtigte für das Sozialticket im öffentlichen Nahverkehr aus, aber gerade einmal 3000 Käufer in den ersten beiden Monaten des Jahres.
Die schwache Nachfrage ist zum einen mit dem unveränderten Preis von 29,90 Euro zu erklären. Als der Erwerb noch für die Hälfte möglich war, lag die Quote bei 20 Prozent. Zum anderen mag das umständliche Erwerbsprozedere Kunden abschrecken.
So muss zunächst eine Berechtigungskarte für sechs Monate erworben werden, sodann eine Monatswertmarke und schließlich auch noch ein Legitimationspapier, das den Nutzer als Anspruchsberechtigten ausweist. Unbürokratisch geht anders.
Selbst die jetzigen Verkaufszahlen sind kein reines Zusatzgeschäft. Vielmehr gebe es „Kannibalisierungseffekte“ bei anderen Ticket-Arten, so Stilling. SWK mobil habe im letzten Jahr mit dem Sozialticket nur eine halbe Million Euro eingenommen. Der Verlust von 330 000 Euro werde jedoch durch den Landeszuschuss von 13,75 Euro pro Ticket ausgeglichen. Da das Land aber nicht mehr zahlen wolle, werde der Preis für das Ticket in Zukunft eher steigen.