SPD fordert besseren Stil von MIT-Chef Vermeulen

Auch Grüne spotten. Einzelhandelsverband möchte Theaterplatz zum 650-jährigen Stadtjubiläum entwickelt sehen.

Foto: Dirk Jochmann

SPD-Fraktionschef Benedikt Winzen kritisiert die Äußerungen von Ex-OB-Kandidat Peter Vermeulen, Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung, scharf: „Dezernentenkollegen aus anderen Städten über die Presse vermeintliche Ratschläge zu erteilen, zeugt nicht gerade von gutem Stil. Aber den hat Peter Vermeulen bekanntermaßen ja auch bereits im OB-Wahlkampf vermissen lassen.“

Vermeulen konterkariere zudem die Haltung der CDU-Fraktion zur Zukunft des Theaterplatzes, die sich im erwähnten Antrag aus dem letzten Jahr widerspiegele. „Wenn man sich auf gemeinsame Linien in einer Partei verständigt, sollte man sie auch gemeinsam nach außen vertreten“, erklärt Winzen. Der zuletzt vom Vorstand der CDU Krefeld getroffene äußerst fragwürdige Beschluss, den Vereinigungen in der Partei eigenständige Pressearbeit zu versagen, scheine noch nicht die erhoffte Wirkung zu erzielen.

Auch die Grünen zeigen sich ob Vermeulens Belehrungen der Stadtverwaltung irritiert: „Es erstaunt uns schon sehr“, so die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias, „dass Herr Vermeulen nun als Sprecher einer CDU-Organisation, die ansonsten gesunden Wettbewerb befürwortet, für den konkurrenzlosen Durchmarsch eines Investors plädiert.“ Richtig peinlich werde es, wenn dieser Investor ausgerechnet CDU-Mitglied sei. „Gerade die CDU-Fraktion hat doch darauf gedrungen, sämtliche Varianten für eine Veranstaltungshalle auf Herz und Nieren zu prüfen“, erinnert Matthias.

Für ihre Fraktion sei die Entwicklung am Theaterplatz zu wichtig, als dass sie komplett in die Hände nur eines Investors gegeben werden dürfe. „Wir halten deshalb den von der Politik vorgezeichneten Weg nach wie vor für richtig, nach einer Grundsatzentscheidung einen Wettbewerb für den Theaterplatz auszuschreiben, bei dem Herr Wagener sein Konzept nach wie vor einbringen kann“, so Matthias. Warum dieser den Wettbewerb scheue, erschließe sich ihr ohnehin nicht.

Der Handelsverband Krefeld mahnt in Person von Geschäftsführer Markus Ottersbach derweil an, mit einem neuen Theaterplatz zum 650-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 2023 aufzuwarten. Ottersbach kritisiert Planungsdezernent Linne für seine Ausführungen, wonach eine Veranstaltungshalle auf dem Theaterplatz nicht für Belebung sorge. „Aber selbst ein saniertes Seidenweberhaus ist für die Stadt besser als gar keine Entwicklung oder eine Alternative außerhalb des Zentrums. Zumal auch die Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln für diesen zentralen Standort spricht.“ Wenn Linne eine Veranstaltungslocation mit besonderem Charme wolle, dann könne Krefeld doch eine bauen, glaubt Ottersbach und zweifelt gleichzeitig an, dass die Politik als Entscheidungsgrundlage ein externes Expertengutachten brauche. „Das Bekenntnis zur Innenstadt muss sich auch an Taten messen lassen.“ Red