SPD: Ideen für eine neue Innenstadt
Ulrich Hahnen ist gegen ein großes Shoppingcenter, möchte lieber die Einkaufsstraßen aufwerten. Er will das Stadthaus abreißen.
Krefeld. Für SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen ist Krefeld zu spät dran: „Andere Städte haben längst große Einkaufszentren, die Kunden dorthin ziehen.“ Insofern spricht ihm das Einzelhandelsgutachten aus der Seele.
„Wir können aber aus dem Erfolg von Shoppingcentern lernen und von deren Erkenntnissen profitieren“, ist der Sozialdemokrat überzeugt. Die Zentren überzeugen durch ihre Überdachung, das subjektive Sicherheitsgefühl sowie die Sauberkeit.
„Daran können und müssen wir auch in Krefeld arbeiten, indem wir zum Beispiel die gläserne Überdachung der Königstraße auf andere Einkaufsstraßen ausweiten“, sagt Hahnen. Zudem müsse man über entsprechende Haushaltsmittel für mehr Grün, Sauberkeit und Sicherheitskräfte in der City sorgen.
Für den SPD-Fraktionschef steht fest, dass der Theaterplatz zum Verwaltungsstandort werden muss. „Ich habe schon vor Herrn Kathstede betont, dass es eine Lösung für die Mitarbeiter im Stadthaus geben muss.“ In seinen Augen macht eine Sanierung des Gebäudes am Konrad-Adenauer-Platz keinen Sinn, weil das viel zu teuer wäre. „Wir sollten das Haus aus der Denkmalliste streichen, abreißen und dort attraktives innenstadtnahes Wohnen anbieten.“
Dann könne man am Theaterplatz gemeinsam mit Volksbank und Sparkasse eine hochwertige Lösung finden, in der die Verwaltung, die beiden Geldinstitute, die kleinen Geschäfte von der Friedrichstraße sowie ein Veranstaltungsbereich Platz fänden. Dies müsse über Anmietung finanziert werden. Bisher gebe es aber noch keinen offiziellen Beschluss dazu, deshalb seien vorerst nur informelle Gespräche geführt worden.
Für die Szene am Theaterplatz stellt Hahnen sich eine noch intensivere Betreuung vor. Eine Verlagerung werde nicht funktionieren, da sie sich ihre eigenen Plätze und Wege suche. Er beruft sich auf Aussagen der Polizei, die betont, dass diese Menschen sich immer in der Innenstadt aufhalten werden, weil es dort am leichtesten sei, an Geld, Drogen und Alkohol zu kommen. Zudem habe man die Gruppe auf dem Platz am besten im Blick.
Deshalb würden nur eine verstärkte Betreuung sowie Angebote für die Grundbedürfnisse wie eine Toilette und ein trockener Aufenthalt helfen. Auch über Drogenkonsumräume müsse man nachdenken.