Spielplätze: Kolonne gegen blaue Flecken
In Krefeld gibt es 170 Spielplätze. Sie alle werden wöchentlich gereinigt und kontrolliert. Das Team hat alle Hände voll zu tun.
Krefeld. Blaue Flecken, aufgeschürfte Knie und beinahe täglich neue Beulen: Wenn Kinder die Welt entdecken, bleibt all das nicht aus. Gefahren und Stolperfallen lauern schließlich überall, da brauchen Eltern manchmal starke Nerven. Wer jedoch mit den lieben Kleinen einen Krefelder Spielplatz aufsucht, kann sich in aller Regel entspannt zurücklehnen. Zwar kann es immer passieren, dass ein Kind vom Klettergerüst fällt. Aber die eigens eingesetzte Kontroll-Kolonne des Grünflächenamtes minimiert das Risiko, dass ein Defekt des Spielgeräts Schuld am Sturz ist.
„Jeder Spielplatz im Stadtgebiet wird einmal pro Woche kontrolliert“, sagt Matthias Pasch, beim Fachbereich Grünflächen Leiter der Abteilung Grünunterhaltung. Das geschulte Auge des Personals gilt dabei vor allem etwaigen Sicherheitsmängeln. Und zu tun gibt es genug: Morsches Holz oder abgenutzte Seile am Klettergerüst; Fußballtore, die dem Dauerbeschuss mit Bällen irgendwann nachgeben; durchgeschaukelte Kettenglieder oder zerbrochene Bierflaschen im Sandkasten — Paschs Männer sorgen dafür, dass kaputte Spielgeräte repariert oder aus dem Verkehr gezogen werden. Und die Hinterlassenschaften der Erwachsenen räumen sie auch weg.
„Die wöchentlichen Sicht- und Funktionskontrollen finden während der regulären Reinigung statt“, sagt Pasch. Denn in Sachen Kinderspielplatz versteht das Grünflächenamt keinen Spaß: Er soll nicht nur sicher, sondern auch sauber sein.
Michael Wielebinski ist Leiter des Betriebshofs an der Hüttenallee, einem der vier städtischen Stützpunkte, von denen aus die Kolonnen täglich ausschwärmen. Hinter dem Bürogebäude türmt sich dort so ziemlich alles, was Kinderherzen höher schlagen lässt: Rutschen, Wippen, Schaukelpferde und Holzhütten warten darauf, repariert und wieder auf dem Spielplatz installiert zu werden. Fast täglich kommt etwas Neues hinzu, denn auf den insgesamt 170 Spielplätzen der Stadt stehen rund 1100 Spielgeräte. Und was die so alles aushalten müssen, kann man zum Beispiel im Stadtwald beobachten.
Obwohl es draußen fast schon dämmert, nach Regen aussieht und kühl ist, tummeln sich viele Kinder auf dem großen Areal. Und nicht um das neue Klettergerüst mit allerhand Schnickschnack, sondern ausgerechnet um die guten alten Klassiker. „Wippe, Schaukel und Rutsche werden wohl nie aus der Mode kommen“, sagt Wielebinski. Sie sind daher auch im Dauerbetrieb und werden über kurz oder lang alle ein Fall für die Spielplatz-Kolonne.
Die sorgt schnellstmöglich dafür, dass das Gerät gewartet oder repariert wird — damit es nicht zum Zusatz-Risiko wird. Denn blaue Flecken und Beulen holen sich die Kinder beim Toben und Spielen sowieso.