St.-Dionysius-Kirche sucht neue Räume

Die Gemeinde braucht andere Büros, denn das Pfarrhaus wird bald abgerissen. Eine Alternative könnte das Gotteshaus selbst sein.

Krefeld. Auch wenn die Volksbank noch keinen konkreten Termin nennt — die Tage des Pfarrhauses von St. Dionysius sind gezählt. Die Bank will das Papst-Johannes-Haus und die dahinter liegenden Gebäude im Herbst abreißen, um dort ihre neue Zentrale zu errichten. Für die Gemeinde steht fest, dass Pfarrbüro und Essensausgabe an zentraler Stelle bleiben müssen.

Bis eine endgültige Lösung gefunden ist, wird für das Pfarrbüro ein leerstehendes Ladenlokal in der Nähe angemietet und derzeit hergerichtet. Die Lebensmittelausgabe „Das tägliche Brot“ wird — vermutlich schon ab Ende September/Anfang Oktober in der Kirche erfolgen, sagt City-Seelsorger Karl-Heinz Herrmanns. Das sei so abgestimmt. Rund 300 Menschen nehmen dieses Angebot an jedem Samstag wahr.

Derzeit überlegt man, wie man mit mobilen Ständen arbeiten kann, die anschließend wieder weggeräumt werden, so dass die Kirche zum Gottesdienst wieder frei ist. Die notwendigen Nebenräume seien jedenfalls vorhanden, sagt Hermanns.

Die Kirche wäre auch der Wunschstandort für das Pfarrbüro. Darüber ist allerdings noch nicht entschieden. Die Idee, Büros in der Kirche unterzubringen, ist schon so alt, wie die Neubaupläne der Volksbank. Doch da sich deren Vorhaben immer wieder verzögerte, wurde sie nicht konkret in Angriff genommen.

Diese Woche will man sich mit der Denkmalpflege und einem Architekten zusammensetzen und verschiedene Möglichkeiten durchspielen und durchrechnen. „Keinesfalls soll dabei in den Kirchenraum eingegriffen werden. Es gibt eine Menge Räume — zum Beispiel im Bereich der Sakristei, im Keller oder hinter zwei zugemauerten Eingängen, die gar nicht sichtbar sind“, berichtet Hermanns.

Wenn man sich einig ist, könne der Umzug in ein bis anderthalb Jahren erfolgen, da keine großen Umbaumaßnahmen nötig sind.

Die Verwaltung hingegen kann auch auf leerstehende Räume in einer anderen Gemeinde der Gemeinschaft ausweichen. Geplant ist, sie in der Liebfrauengemeinde am Von-Itter-Platz 7 unterzubringen. Ebenfalls in Liebfrauen, an der Hofstraße, probt bereits der Chor, der vorher den Saal im Pfarrhaus genutzt hatte.

Der Kirchenvorstand erinnert im Zusammenhang mit den Plänen an die finanziellen Nöte der Gemeinden. Jürgen Schram, zweiter Vorsitzender, nennt als Ziel, möglichst viele Funktionen in vorhandenen Räumen unterzubringen. Dies sei langfristig der einzige Weg, um Kosten zu sparen und die Kirchen offen zu halten.

Und Vorstandsmitglied Franz-Joseph Greve sagt: „Die Marschroute des Bistums lautet, dass man nicht alle Gebäude unterhalten kann. Gleichzeitig soll die Öffnung der Citykirche beibehalten werden.“ Konkrete Pläne, das betonen beide, gebe es aber derzeit noch nicht.