Stadt erhält Wünsche von 2500 Schülern rund um ihre Schulen

Lautstark haben junge Leute von drei Krefelder Einrichtungen auf dem Rathausplatz für buntere Schulen getrommelt.

Krefeld. „Sehr beeindruckt“ war Fachbereichsleiter Jürgen Maas, der stellvertretend für Schuldezernent Gregor Micus Wunschzettel von etwa 2500 Schülern vor dem Rathaus entgegennahm. Sie „hauten auf die Pauke“, die in diesem Fall Cajons waren, klatschten und stampften unter dem „Dirigat“ von Percussion-Trainer Richard Filz, um ihren Wünschen lautstarken Nachdruck zu verleihen.

Es war der Auftakt zu dem bundesweiten Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ von der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator, das nach den Osterferien mit der Projektreihe „Kulturkick“ in Krefeld startet. Unter den 30 Schulen, die in Nordrhein-Westfalen ausgewählt wurden, sind in Krefeld das Fichtegymnasium, die Gesamtschule Kaiserplatz und die Realschule Oppum.

„Sie hatten Glück“, so die Kulturagentin Brigitta Heller, die das Projekt betreut. Bundesweit sind 46 Agentinnen in 138 Schulen im Einsatz. 35 Workshops werden über die Klassen verteilt. Sie sollen Kunst und Kultur zum Mitmachen direkt in die Klassenzimmer tragen. 15 Krefelder Künstler leisten dabei Hilfestellung.

Mit im Boot sind außerdem das Werkhaus, die Musikschule Rhythm Matters und die Bürgerinitiative St. Josef. Ausdruckstanz, Theater, Gesangsunterricht, Zeichnen, Poetry-Slam aber auch Sport gehören zum Angebot. Es wird gerappt, getrommelt und gezeichnet. Geplant ist die Gründung einer Band. Vier Klassen werden mit dem Fotografen Manuel Schröder unterwegs sein. Schulhöfe werden verschönert.

Über 20 000 Euro stehen für diese erste Projektphase an Honorar und Sachmitteln zur Verfügung. Ziel des Projekts, das im vergangenen Herbst gestartet wurde und bis 2015 dauern wird, ist Interesse und Neugier für Kunst und Kultur zu wecken, Kenntnisse darüber zu vermitteln. Außerdem hoffen die Initiatoren, dass „Teilhabe an Kunst und Kultur zu einem festen Bestandteil des Alltags von Kinder und Jugendlichen wird“.

Deren Begeisterung für das Projekt war auf dem Rathausplatz nicht zu überhören, als Richard Filz mit ihnen die „Body-Performance“ einübte. Ihre Wunschzettel enthielten so ziemlich alles, was eine Schule, in die man gerne geht, ausmacht: Endlich eine Cafeteria; die Toiletten und die Schulhöfe sollen schöner, die Sitzmöbel den Schülergrößen angepasst werden. Aber vor allem soll es bunter werden, viel bunter.