Meinung Stadt Krefeld muss zum Fehler stehen
Meinung | Krefeld · Verwaltung hat Fördergelder verschenkt
Die Posse um die Sanierung des Fischelner Rathauses ist peinlich für die Stadt Krefeld. Das größte Ärgernis ist dabei nicht einmal der fehlerhafte Antrag der Verwaltung auf 584 100 Euro. Natürlich ist das Geld möglicherweise futsch, doch Fehler passieren in jedem Betrieb, in jedem Büro, in jeder Behörde – auch sehr große.
Nur sollte jeder, der etwas versemmelt hat, dazu stehen, statt zu taktieren. Das traut sich die Verwaltung offenbar nicht. Man könne ja noch nachbessern und der Bau komme dennoch, heißt es. Zudem verweist die Stadt darauf, dass der Umbau des Rathauses ursprünglich „ohne Fördermittel beziehungsweise Förderantrag geplant“ wurde.
Die Argumentation ist absurd. Das ist ungefähr so, als würde man mit einem Rubbellos 100 Euro gewinnen, das Los dann in den Mülleimer schmeißen, sich darüber aber nicht ärgern, weil man das Geld vorher auch nicht hatte. Und in diesem Fall geht es nicht um 100 Euro, sondern um mehr als eine halbe Million.
Statt die Dinge klein zu reden, muss die Verwaltung benennen, dass etwas schief gelaufen ist. Das nötigt Bürgern Respekt ab und verhindert Enttäuschung und Misstrauen gegenüber öffentlichen Einrichtungen.