Helios: Baustelle wird zum Problem

Am WZ-Mobil beschweren sich Anwohner über die Handwerker, die am Helios-Klinikum arbeiten.

Süd. Die Situation empfinden die Anwohner von Lutherplatz, Märklin- und Seyffardtstraße als eine Katastrophe: Bis 2014 werden die Bauarbeiten am Helios-Klinikum, das quasi direkt vor ihrer Haustür liegt, noch dauern. Neben Lärm und Staub sind vor allem Handwerker das Problem, die rund ums Klinikum parken.

Für Ercan Tiska läuft an der Märklinstraße einiges falsch: "Man hätte im Vorfeld mehr Parkplätze für die Handwerker schaffen sollen." Denn gerade die Anwohner müssten ihre Autos in weiterer Entfernung oder ungünstig auf den Gehwegen parken. "Manchmal wird hier zweimal pro Tag kontrolliert, ich selber habe schon einen Strafzettel bekommen", beklagt Tiska, der im Haus Nummer 13 wohnt.

Sein Bruder Özcan Tiska bekam ebenfalls schon ein Knöllchen. Für ihn war die Parkplatzsituation schon ohne die Helios-Baustelle verzwickt: "Wir hatten uns aber darauf eingestellt, dass es zu bestimmten Zeiten eng wird. In der Rohbauphase des Gebäudes war die Situation noch in Ordnung. Doch jetzt ist es einfach nur schrecklich", sagt er.

Adem Gürley wohnt im Haus Nummer 15 und ist erbost über die Wagen, die fast jeden Tag direkt vor der Haustür parken. "Es ist schlimm. Wir kommen mit dem Rollstuhl kaum noch durch, denn die Autos versperren den Weg", erklärt Gürley.

Auch bei der Anlieferung von Essen für die beiden Kindertagesstätten an der Märklinstraße werde es eng. Darauf weißt Özcan Tiska hin: "Der Lastwagen kommt nicht durch. Dann muss schon vorher abgeladen und mit dem Hubwagen gearbeitet werden." Gerade für die Kinder ist die unübersichtliche und nun stark frequentiere Straße ein gefährliches Pflaster geworden.

Margarete Dahmen, die Leiterin des evangelischen Kindergartens, wurde vom Helios-Klinikum zu einem Gespräch eingeladen. Ihr und anderen Anwohnern wurde erklärt, dass es zu Luftverschmutzung und Lärmbelästigung kommen werde - jedoch nicht, dass die Märklinstraße mit Autos zugestellt sein würde. "Die Eltern können ihre Kinder nicht abholen, ohne dabei einen Stau auf der Gladbacher Straße zu riskieren", sagt sie. "Es ist sogar schon mal passiert, dass die Müllabfuhr unseren Müll nicht mitnehmen konnte."

Hauseigentümer Fasil Nesimi kann seit Monaten nicht mehr vor seiner eigenen Haustür parken. "Dabei ist das mein gutes Recht", sagt er bestimmt. Anwohner Heinz Lambertz pflichtet ihm bei, er hat aber noch ein zusätzliches Problem: "Wegen der Baustelle kann ich den Ausblick aus meinem Wintergarten nicht mehr genießen."

Murat Yilmaz, dem das Haus an der Gladbacher Straße 156 gehört, fragt sich: "Warum bietet Helios den Handwerkern nicht einfach kostenlose Parkplätze im Parkhaus an? Das steht jeden Tag fast leer." Die Anwohner hätten schon genug mit dem Lärm zu kämpfen. "Wenn ich meine kleinen Kinder abends um acht ins Bett lege, können sie vor zehn, elf Uhr eh nicht schlafen."

Das sieht auch Doris Meels so: "Jeden Tag - auch am Wochenende - wird hier bis spät nachts gehämmert. Am Dienstag war beispielsweise auch erst um halb zehn Schluss. Die Baustelle belastet uns sehr." Ute Späh kann den Ärger der Anwohner verstehen, ist aber der Meinung, dass man den Handwerkern keinen Vorwurf machen kann: "Sie tun ja nichts Verbotenes. Die Stadt müsste aktiv werden."