Mokicks: Klein, kleiner, zusammenklappbar

Robert Reichling sammelt Mokicks. Gerne nimmt er eines von ihnen als praktisches Zweitfahrzeug mit zu Oldtimer-Treffen — es ist nicht nur klein, sondern auch faltbar.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Den besonderen Clou seines Zweirads zeigt Robert Reichling mit wenigen Handgriffen: Er klappt den Lenker auf die rechte Seite, schiebt den Sitz über den Tank, löst die Lenkradsperre und klappt das Lenkrad nach unten. Fertig ist das handliche Paket seines Di-Blasi-Mokicks aus dem Jahr 1977. „Das ist mein kleines Beiboot für unterwegs“, sagt er.

Für das faltbare Mokick R 2 des Erfinders Rosario Di Blasi, das von 1974 bis 1978 in dieser Version hergestellt wurde, wirbt schon der erste Prospekt mit der Handlichkeit und der Möglichkeit des Transports in anderen Verkehrsmitteln. Es lässt sich mühelos im Boot, im Reisemobil, im Auto und im Sportflugzeug mitnehmen. Gerade über Letzteres muss man sich nicht wundern, denn Di Blasi war Pilot der italienischen Luftwaffe. Lediglich etwa 4000 Mokicks der Serie R 2 wurden hergestellt.

Für Reichling ist das faltbare Mokick, das bis zu 40 Stundenkilometer schnell fahren kann, ein nützliches Zweitfahrzeug auf Oldtimer-Ausstellungen. „Es ist mir ein größeres Vergnügen, dort mit dem Gefährt zu fahren, als mit Wanderschuhen durch die Prärie zu laufen.“

Wenn er mit seinem Mercedes Pagode zu einem Oldtimer-Treffen unterwegs ist, hat er daher seinen circa 30 Kilogramm schweren Paperino — so der italienische Kosename für Donald Duck — immer dabei.

Inzwischen besitzt er vier Mokicks aus dieser ersten Serie zur Auswahl und der Sammeleifer reicht längst über die Fahrzeuge hinaus. Gerade wurde er stolzer Besitzer eines Originalprospekts aus den 70er Jahren. Nun weiß er auch, was ihm von der ursprünglichen Ausstattung des Paperinos noch fehlt: die Rundtasche, die man hinten am Sattel befestigt, der Korbhalter für den Einkaufskorb, eine Klammer für die Zeitung, eine Satteltasche und natürlich die Packtasche in reißfester Ausführung für den Transport des zusammengefalteten Paperinos. Zur korrekten historischen Ausstattung gehört außerdem ein Kindersitz.

Viele italienische Bambini hat man damit aber wohl nicht spazieren gefahren, denn 80 bis 90 Prozent der Produktion wurden ins Ausland verkauft.

Auf dem letzten Treffen der Oldtimer-Freunde an der Rennbahn hat er seine Mokicks mit Klappmechanismus gezeigt. „Der Paperino war immer schon teuer, denn dieser Klappmechanismus ist ein Luxus. Das ist einfach ein Spaßmobil.“