Relaxen, kickern, basteln

Seit 25 Jahren gibt es das Fischelner Jugendzentrum. Mit der Eröffnung begann eine Erfolgsgeschichte.

Fischeln. Ein Treffpunkt für die Fischelner Jugend ist das Zentrum an der Kölner Straße. Täglich besuchen rund 50 Mädchen und Jungen die Einrichtung. Einige schon in der zweiten Generation. Am 10.Oktober besteht das Jugendzentrum seit 25 Jahren. Mit einer Rocknacht feiern Jugend, Betreuer und Trägerverein sich selbst und das Miteinander im Stadtteil.

Die Idee zu einem Jugendzentrum in Fischeln kam 1976 auf. "Damals trafen sich die Jugendlichen in einem stillgelegten Gebäude. Ohne Aufsicht wurde viel Blödsinn gemacht", sagt Rosemarie Küpper, Vorsitzende des Trägervereins. Angebote von katholischer Kirche und Sportvereinen wurden wenig genutzt.

Vom Bauwagen bis hin zum Neubau reichten damals die Überlegungen. Die Stadt setzte dem ein Ende und stellte die Räumlichkeiten der ehemaligen Schule auf der Wilhelmstraße zur Verfügung. Mit einem hauptamtlichen Mitarbeiter, dem damals 24-jährigen Jürgen Weiland, öffneten sich 1984 die Türen. Eine Erfolgsgeschichte begann. "Schnell platze die alte Schule aus allen Nähten. 1991 wurde dann der Grundstein für unseren Neubau gelegt", erzählt Weiland nicht ohne Stolz. Der frühere Modelltischler feiert mit dem Zentrum Jubiläum. Seit neun Jahren steht ihm Sozialpädagogin Evelyn Matter zur Seite. Als Berufung verstehen die Betreuer ihren Auftrag. "Wir möchten Chancen bieten, wo sonst keine wären."

Mit dem Zulauf der Jugend ist auch das Angebot im Zentrum gewachsen. Heute hat es täglich geöffnet. Neben Billard, Kicker, Tischtennis und Computer gibt es Bastel- und Spielangebote sowie Bewerbungstrainings. "Sehr gut kommt unsere Karnevals-Aktion an", sagt Jürgen Weiland und lacht bei dem Gedanken daran, wie er kurzerhand in ein Pinguinkostüm gesteckt wurde. Dabei haben sich die Bedürfnisse der Jugendlichen in den 25 Jahren geändert. "Früher wollten alle immer Programm. Heute kommen die Jugendlichen auch einfach zum relaxen", sagt der Betreuer.

Auch in Fischeln gab es keinen Stillstand. Im Gegenteil. Fischeln ist größer geworden. Parallel zum Wachstum ist aber die Mobilität der Kinder gesunken. Viele Eltern verbieten ihnen, die Kölner Straße zu überqueren - zu gefährlich. Die Truppe vom Jugendzentrum konnte aber auch dieses Problem lösen. Die Firma Kickartz spendierte einen Bus und der Förderverein machte für 3000 Euro ein Spielmobil daraus. Mit Bewegungsspielen, Pedalos und Co. werden Spielplätze angefahren. Angst, dass nach der Geburtstagsparty die Ideen ausgehen, hat Weiland nicht. "Ich habe da schon noch was im Hinterkopf." Verraten will er aber noch nichts.