Hauptsache zusammen sein
Der Altenklub Feierabend bietet Aquarellmalen, Gymnastik und Gedächtnistraining an. Im Vordergrund steht aber die Geselligkeit.
Krefeld-Nord. Jeden Dienstag ist Feiertag im Altenklub Feierabend auf der Sternstraße. Denn dienstags sind die Senioren zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Und es kommen nicht nur Mitglieder und Gäste, die sich mittags nur ein Butterbrot "kochen", sie kommen wegen der Geselligkeit. Und morgens kurz vor Neun beginnt ein eingespieltes Küchenteam mit der Arbeit.
Wenn das Wetter mitspielt, sieht man drei oder vier Damen im herrlichen Garten, die Salat schnippeln, Kartoffel schälen und Gemüse putzen. Leiterin Marion Schulze hat dann schon in der Nachbarschaft eingekauft. Es wird darauf geachtet, saisonal zu kochen und Rücksicht auf die verschiedenen Geschmäcker zu nehmen. Beim Schweinegeschnetzelten gibt es beispielsweise immer wahlweise Kartoffeln oder Nudeln als Beilage, ganz nach Wunsch. Ein Salatteller und ein leckerer Nachtisch sind selbstverständlich. Für 3,50 Euro ein echtes Schnäppchen, wie es auch der alleinstehende 45-jährige Nachbar Ali Kundale empfindet. Er bedankt sich regelmäßig mit einem Zehner für das leckere deutsche Essen und die Gastfreundschaft.
Der Altenklub des Krefelder Frauenvereins, vor genau 49 Jahren gegründet, öffnet regelmäßig montags bis freitags von 10 bis 17Uhr. Gegen einen Monatsbeitrag von 3 Euro können die 114festen Mitglieder am Programm teilhaben. Montags Aquarellmalen, Skat (hier sind einmal die Herren in der Mehrzahl) und Gesellschaftsspiele. Dienstags Mittagessen (auf Voranmeldung und auch für Gäste), mittwochs Englisch, Gymnastik und Gedächtnistraining. Donnerstags trifft sich ein kleiner Singkreis und freitags gibt es Frühstück für Jedermann.
Es versteht sich, dass die Jahresfeste tüchtig gefeiert werden und auch Ausflüge auf dem Programm stehen. Kürzlich war der Klub mit dem Schluff unterwegs und für den 7. August wird bereits das Sommerfest in allen Räumen vorbereitet. Am 12. September wird dann einen Ausflug nach Kloster Kamp gemacht.
Schwellenangst ist übrigens unangebracht, denn als Gesprächspartner bieten sich freundliche Senioren und Seniorinnen an - getreu dem im Flur aushängenden Ausspruch von Liv Ullmann: "Ich habe den Kampf gegen die Falten aufgegeben, weil nichts so viel Falten macht wie der Kampf gegen Falten."
Und die 92-jährige Martha Niedrenn, die nur ein paar Schritte vom Klub entfernt noch allein wohnt, lobt wie viele andere das gesellige und fröhliche Miteinander: "Ich lebe gern allein, aber ich komme gern in den Klub, hier habe ich Freundinnen gefunden." "Chefin" Schulze ergänzt: "Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, Platz ist genug da!"