Hülser Kirche wird nach 120 Jahren fertig

An St.Cyriakus wird Pastor Jansen am 13. Dezember sieben neu gestaltete Fenster festlich einweihen.

Hüls. Der dritte Advent wird ein historischer Tag für die Gläubigen von St. Cyriakus. An diesem 13. Dezember werden die sieben neu gestalteten Fenster der Kirche in einem festlichen Gottesdienst eingeweiht. Nach rund 120 Jahren ist das Gebäude dann wirklich fertig. Noch zwei Baustellen ist die Gemeinde von diesem schönen und denkwürdigen Tag entfernt. Zurzeit sind die drei Fenster auf der Nordseite eingerüstet. Am morgigen Mittwoch erfolgt der gleiche Prozess am gegenüber liegenden Mauerwerk.

Fünf große und zwei kleine Fenster, die bisher mit einer einfach weißen, rautenförmigen Notverglasung versehen sind, werden durch farbige Kunstwerke ersetzt. Es sind Arbeiten des namhaften Krefelder Künstlers Hubert Spierling. "Sie leuchten in blauen, blau-grauen und hell-violetten Tönen", sagt Pfarrer Paul Jansen, der die Kunstwerke in der Werkstatt Hein Derix in Kevelaer bereits gesehen und mit Begeisterung fotografiert hat.

Die Kirchenfenster tragen mit ihren Bildern zur Ausschmückung des Gotteshauses wesentlich bei; sie dienen nicht nur der Belichtung. Motive der biblischen Geschichte des Alten und Neuen Testamentes und ebenso das Leben der Heiligen waren und sind eine unerschöpfliche Quelle für Motive. Das war bisher auch in St. Cyriakus so. Beispiele sind die Abbildung des jungen Schutzpatrons im Altarraum und die "Vaterunser-Fenster" im Kirchenschiff, in denen die acht Bitten des Gebets nachempfunden sind.

Die neuen gläsernen Kunstwerke jedoch haben kein Thema. Für St. Cyriakus hat Spierling Formen geschaffen, die hell sind und von Licht durchbrochen. Jansen: "In dieser Kirche gibt es so viel biblische Thematik. Da muss nicht noch zusätzlich etwas hin." Die Notverglasung ist auf der Nordseite bereits entfernt, das Sicherheitsverbundglas, das die neuen Fenster schützen wird, schon eingesetzt. "Die drei schmalen und hohen Fenster sind hier 1913 zugemauert worden, weil auf der dortigen Empore die Orgel aufgestellt wurde. Als sie genau 80 Jahre später ihren Platz über dem Hauptportal erhielt, haben wir die Fenster wieder geöffnet", erzählt der Pfarrer. "Aber das Geld reichte nur für einfaches Glas."

Auf der Südseite haben Bomben 1945 die Sakristei in Brand gesetzt und die alten Fenster mit Bildern des Propheten David und von Stammvater Abraham der Münchner Werkstatt Van Treek, zerstört. Nun hat die "Not" ein Ende. Die Hülser Gläubigen haben fleißig gespendet. Jetzt fiebern sie dem dritten Advent entgegen.