Kinder jubeln Nikolaus zu
Tausende begrüßten gestern den Heiligen Mann. Er kommt nun schon seit 89 Jahre ins Dorf.
Krefeld. In Sorge war Nikolaus gestern in Hüls, ob er angesichts der vielen Baustellen auch das Altenheim und das Krankenhaus erreichen würde. Ansonsten aber war seine Ankunft im „Dorf“ wie seit 1923. Mit seiner rechten Hand Nikodemus und dem schwarzen Gesellen Zarras fuhr er auf den Kirchturm hoch. Von dort ließ er einen Sack mit Geschenken hinab auf den proppevollen Marktplatz.
Unten erwarteten den heiligen Mann neben rund 1000 großen und kleinen Hülsern auch das Harmonieorchester Hüls mit einem zehnköpfigen Bläserensemble. Hans Baas (74) ist mit seinem Flügelhorn seit über 55 Jahren dabei. „Ich habe das Instrument von meinem Vater geerbt und bin mit 15 oder 16 Jahren ins Orchester eingetreten“, sagt er.
Im Prunkwagen fährt St. Nikolaus und Gefolge zum Rathaus. Auf der Fahrt werden reichlich Weckmänner vom Wagen geworfen. Vorne am Steuer des Treckers sitzt der Gärtner Markus Konen. „Ja, schon“, meint er auf die Frage, ob er eine besondere Verantwortung spüre. „Solche Fracht hat man nicht alle Tage.“
Seine Söhne Matthias (5) und der zwei Jahre alte Christian klatschen ihrem Vater zu. Vor dem Rathaus muss Konen eine enge Kurve fahren. Der Nikolaus wird vom Vize-Bezirksvorsteher Günter Föller (Grüne) und Thomas Pluschkell empfangen. „Hausherr“ Philibert Reuters lässt sich der Ratssitzung wegen entschuldigen.
Nikolaus lässt sich davon nicht irritieren. Der WZ sagt er, dass er gerne nach Hüls käme, da er hier besonders herzlich empfangen werde. Fred Lange, Vorsitzender der Kolpingfamilie, die den Empfang seit 1923 ausrichtet, ist zufrieden.
120 Liter Glühwein tragen zur Finanzierung des Ereignisses bei. Ingeborg Draken verkauft ihn seit über zehn Jahren im Büdchen vor dem Jugendstilhaus. „Der Nikolaus ist immer ein großes Ereignis für die kleinen Hülser. Diesmal klappt es auch mit dem Wetter.“