Pfarrer Paul Jansen: 25 Jahre Leidenschaft für Menschen

Pfarrer Paul Jansen feiert am Sonntag sein Silbernes Priesterjubiläum. Ein Freund aus Studienzeiten hält die Festpredigt.

Krefeld-Hüls. Von weither kommen die Gäste, um mit Pfarrer Paul Jansen das Silberne Priesterjubiläum zu feiern. Den längsten Weg hat Peter Okeke. Der gebürtige Nigerianer wirkt in Österreich am Neusiedlersee. Er wird am kommenden Sonntag auch die Predigt zu diesem feierlichen Anlass in St. Cyriakus halten und weilt dazu schon in Hüls.

„Wir kennen uns seit dem Priesterseminar in Aachen“, erzählt Jansen, der sich über diesen Besuch besonders freut. „1985 wohnten wir dort Tür an Tür. Seitdem sind wir befreundet.“ Okeke stammt aus Igbo Ukwu, dem Nachbardorf von Nkpologwu, mit dem Hüls partnerschaftliche Beziehungen pflegt. „Die Welt ist klein“, so Jansen. „Das ist purer Zufall.“ Okeke will über den Jubilar sprechen, über seine Weltoffenheit, Kontaktfreudigkeit und Weitsicht, die ihn auszeichnen.

Jansen, der am 5. November 1955 in Linnich geboren wurde, hat sich erst spät entschieden, Priester zu werden. „Mein Vater war Korbmacher, er konnte das Gymnasium nicht finanzieren. Also absolvierte ich zuerst eine Lehre als Groß- und Einzelhandelskaufmann in einer Baustoffhandlung. Das kommt mir heute noch zugute.“

Die Kaufmannsgehilfenprüfung schaffte er glatt, doch danach ging es zuerst zur Bundeswehr, die er als Obergefreiter der Reserve abschloss. „Dann entschied ich mich, parallel zum Beruf, das Abitur am Abendgymnasium in Aachen zu bauen. Der Wunsch, viel mit Menschen zu arbeiten, führte mich zur Theologie. Zum Sommersemester 1980 meldete ich mich an.“ 1985 wurde er gemeinsam mit sieben anderen zum Priester geweiht. In diesem Jahr findet im Bistum zum ersten Mal keine Priesterweihe statt.

Jansen war der erste Multikaplan in der Eifel. „Ich hatte vier Gemeinden“, erzählt er. Danach leitete er die Stabsstelle der Jugendseelsorger. Vor 20 Jahren kam er nach Hüls. „Ich habe die Pfarre gerne übernommen. Sie ist gut aufgestellt, die Menschen zeigen viel Engagement und Zusammenhalt. Wir haben neun Ehrenamtler im Beerdigungsdienst. Schön ist es darüber hinaus, dass wir mit Thorsten Obst wieder einen Kaplan haben. Die Kirche steht hier nicht nur symbolisch mitten im Dorf.“ Ein weiteres Geschenk sei die gute ökumenische Zusammenarbeit.

Auf die 25 Jahre als Priester blickt Paul Jansen mit Freude zurück. „Die intensive Arbeit mit den Menschen habe ich sehr gerne. Sie umfasst ihr ganzes Lebenswerk von der Geburt bis zum Tod, die Freude und das Leid.“ Als Vorsitzender des Kirchenvorstandes hat er die Arbeiten am Kirchengebäude vorangetrieben und fertiggestellt. „Da kommt mir mein früherer Beruf zugute. Es macht mir auch heute keiner etwas vor.“

Besonders stolz ist er auf die neuen Kirchenfenster. „Den namhaften Krefelder Künstler Hubert Spierling zu beauftragen, waren meine Idee und mein Wunsch.“ Fünf große und zwei kleine Fenster, die vorher mit einer einfachen weißen, rautenförmigen Notverglasung versehen waren, wurden durch farbige Kunstwerke ersetzt. Sie leuchten jetzt in blauen, blau-grauen und hell-violetten Tönen.