Seltene Schwarzpappel soll im Hülser Bruch heimisch werden
Weitere Bäume dieser Art werden in Krefeld gepflanzt.
Krefeld. Mit Spitzengeschwindigkeiten von über 200 Stundenkilometern ist der Orkan Kyrill am 18. Januar 2007 über Krefeld hinweggefegt. Der Sturm entwurzelte Bäume oder knickte deren Kronen ab. Linden, Fichten, Buchen - 13000 Bäume gingen in einer Nacht verloren. Gegen den Verlust hat der Künstler Caco eine Spendenaktion mit dem Ziel initiiert, 3333 neue Bäume zu pflanzen.
Von seiner Aktion hatte die Reeser Künstlerin Roswitha Lohmann gehört, die daraufhin 20 der seltenen Schwarzpappeln stiftete. Im Beisein der Künstler wurden jetzt vier dieser jungen Bäume im Hülser Bruch artgerecht an einem relativ feuchten Standort in der Flöthbachaue gepflanzt.
Die Leiterin des Fachbereichs Grünflächen, Doris Törkel, dankte den Künstlern für ihre Initiative und hofft, dass weitere Baumspenden bei Caco oder beim Fachbereich Grünflächen gemeldet werden.
Die Europäische Schwarzpappel gehört zu den Baumarten, die eigentlich weit verbreitet sein müssten, aber inzwischen so selten geworden sind, dass sie in den Roten Listen bedrohter Pflanzenarten stehen. Nur noch 3000 dieser Bäume sind in Deutschland kartiert. Deswegen wählte der Naturschutzbund Deutschland 2006 die Schwarzpappel zum Baum des Jahres.
Die Gründe für das allmähliche Verschwinden dieser Bäume sind vielfältig: Vor allem Veränderung und Verluste natürlicher Flussauen sowie die Verwendung von anderen nichtheimischen Pappelarten werden als Ursachen ausgemacht. So kommt es, dass ältere Schwarzpappeln eine kleine Sensation sind.
Solche Pappeln aus den Beständen der Landesanstalt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz wurden in Hüls gepflanzt. Die anderen 16 Bäume werden am Rhein und im Naturschutzgebiet Latumer Bruch gepflanzt.