Supermarkt zieht zum Hülser Bahnhof

Bezirksvertretung Hüls: Ein Gutachten soll zuvor Auswirkungen auf den Hülser Einzelhandel klären.

Krefeld. Der Edeka-Markt an der Leuther Straße im Hülser Nordwesten will einen neuen Standort in der Nähe der Ortsmitte beziehen. Auf dem früheren Gelände der Firma Maurenbrecher an der Kempener Straße westlich des Hülser Bahnhofs soll dafür ein neuer Markt mit 1300 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen. Die Bezirksvertretung Hüls brachte jetzt mit einem einstimmigen "einleitenden Beschluss" den "vorhabenbezogenen" Bebauungsplan 735 auf den Weg durch die Beratungen.

Einig waren sich alle, aber Fragen gab es viele in der Sitzung im Hülser Rathaus, obwohl dem Start des offiziellen Verfahrens monatelange Gespräche mit den Investoren und betroffenen Hülser Bürgern vorausgegangen sind, in denen unter anderem um die Verkaufsfläche gerungen wurde. Da die Größe des geplanten Marktes nicht in einem Mischgebiet zulässig ist, wird die Fläche zwischen Kempener Straße und Mühlenweg und den Betrieben westlich davon aus dem Bebauungsplan 633 herausgeschnitten und als Sondergebiet Nahversorgung ausgewiesen. Die alte Villa bleibt stehen, im Parterre können sich Geschäfte und ein Café ansiedeln, oben soll Wohnen möglich sein.

Auch der Park bleibt weitgehend erhalten. Offen sind neben Details der Gestaltung unter anderem die Auswirkungen auf den Einzelhandel im Hülser Zentrum. Das soll ein Gutachten klären, dessen Erkenntnisse das Projekt auch kippen könnten. Es soll auch prüfen, welche Waren neben Lebensmitteln zulässig sind.

Nach Darlegungen von Karl-Werner Böttges vom Planungsamt steht das Vorhaben mit dem seit 2002 in Krefeld geltenden Zentrenkonzept im Einklang.

Keine Fragen mehr gab es zur Ausweisung des Naturschutzgebietes Flöthbach nordwestlich des Kapuzinerberges. Diese mehrfach beratene Änderung des Landschaftsplans kann jetzt in der nächsten Sitzung des Stadtrates als Satzung beschlossen werden.

Beschlossen wurde auch, dass die bisher selbstständige Grundschule an der Bonhoefferstraße den Namen "Astrid-Lindgren-Schule" von ihrer Partnerin an der Amelner Straße in der neuen Verbundschule übernimmt.

Die Bezirksvertreter brachten es allerdings fertig, über eine "gegessene Sache" mit einem Dutzend Wortmeldungen zu diskutieren: Einen Übergang über den Flöthbach am Hölschen Dyk hatten sie lange gewünscht, dass die Brücke aber aus Aluminium gebaut worden ist, war nicht nach jedermanns Geschmack.

Keinen Zweifel ließen die Verwaltungsvertreter daran, dass neue Straßenlaternen, wenn sie aus Sicherheitsgründen ersetzt werden müssen, mit Anliegerbeiträgen zu finanzieren sind, auch wenn das wenig bürgerfreundlich sein möge.

Dafür sagte der Vertreter der Planungsbehörde zu, auch die Anfangsberatung von Bebauungsplänen für Hülser Gebiete in die Bezirksvertretung zu bringen und nicht, wie es zum Plan 738 für das Gebiet der ehemaligen Weberei Becker und Le Hanne bemängelt wurde, direkt vom Planungsausschuss in den Rat gesprungen und die Bezirksvertretung erst bei den späteren Beratungen eingeschaltet wird.