WZ-Video: Großeinsatz - Feuerwehren proben in Krefeld den Ernstfall

Die Übung am Samstag war für zahlreiche Schaulustige und besonders Kinder ein Spektakel.

Hüls. Dicker Rauch steigt aus dem Turm der St. Cyriakuskirche am Markt empor. Die Polizei hat die Straßen rund um die Kirche gesperrt und gleich drei Löschzüge sind angerückt. Da können die umstehenden Hülser Bürger nur staunen. Die Freiwillige Feuerwehr Hüls probte am Samstag mit den Kollegen aus St. Tönis und Kempen den Ernstfall. Großeinsatz.

Drei Nebelmaschinen im Turm der Kirche sorgen für den dichten Rauch. "Der Hülser Löschzug ist gerade in den Frontalangriff über gegangen", erklärt Feuerwehrchef Josef Dohmen. "St. Tönis und Kempen bilden die so genannte Riegelstellung. So wird ein übergreifen der Flammen im Ernstfall verhindert", ergänzt er. Hoch in der Luft stehen die Feuerwehrmänner auf den Leitern und benetzen das Dach von St. Cyriakus mit Löschwasser.

Doch die Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehr beschränkte sich nicht nur auf den simulierten Löschvorgang, sondern war auch ein groß angelegter Test der Kommunikationssysteme. "Bei einem echten Einsatz muss die Abstimmung reibungslos funktionieren und auch die Hierarchie muss klar sein", betont Josef Dohmen. Das gelte im Übrigen auch für die Zusammenarbeit mit der Polizei. Auch die Ordnungshüter sind mit einem Leitfahrzeug präsent.

"Der Wagen dient als Kommunikationszentrale und bietet neben einem eigenen Funksender auch Zugang zum Internet", weiß Wolfgang Lindner, Pressesprecher der Polizei Krefeld. Die Abstimmung zwischen Feuerwehr und Polizei trägt im Krisenfall wesentlich zum Erfolg einer Aktion bei. Müssen etwa Rettungswege für die Feuerwehr oder den Notarzt frei gemacht werden, gilt es mit der Polizei schnell Kontakt aufzunehmen.

"Im Ernstfall würden die Menschen rund um die Kirche evakuiert werden. So nah wie die Leute jetzt an der Kirche stehen, wäre es viel zu gefährlich", erklärt Lindner. Zwar ist die Übung ein Spektakel für zahlreiche Schaulustige und besonders die Kinder freuen sich, dass sie ihre Helden von Feuerwehr und Polizei hautnah erleben können, doch ist der Hintergrund sehr ernst: "In Kirchen kommt es leider häufig zu Bränden und es ist eine sehr große Herausforderung einen Turm zu löschen", so Josef Dohmen.

Doch zum Glück sind die Flammen am Samstagnachmittag nicht echt. Nach zwei Stunden ist die Übung beendet und die Hülser können aufatmen. Die Feuerwehr und die Polizei sind für den Ernstfall gerüstet.