Anwohner der Moerser Straße am WZ-Mobil: „Wir machen das für unsere Enkelkinder“

An der Moerser Straße werden Bäume von Anwohnern bezahlt. Am WZ-Mobil begründen sie ihr Engagement.

Anwohner der Moerser Straße am WZ-Mobil: „Wir machen das für unsere Enkelkinder“
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Seit gut eineinhalb Jahren verfolgt der Bürgerverein Kliedbruch das Ziel, an der Moerser Straße neue Bäume zu pflanzen, um den Alleecharakter vom Grafschaftsplatz bis zur Palmstraße wieder aufleben zu lassen. Nach vielen Gesprächen und Erörterungen mit den Verantwortlichen bei der Stadt und den SWK, wurden am vergangenen Mittwoch die ersten drei Bäume schräg gegenüber der Gaststätte Schwarzes Pferd gepflanzt. Finanziert wurden die Pflanzungen durch Spenden.

„Die nächsten sieben Bäume wollen wir im Frühjahr pflanzen“, sagt Heino Thies vom Fachbereich Grünflächen. Bei den folgenden sieben Bäumen, müsse jedoch der Asphalt aufgerissen werden. Kosten: 3500 Euro pro Baum. Dabei wird Parkraum am Straßenrand wegfallen. Bei neun weiteren Neupflanzungen müsse außerdem ein Leitungsschutz aus Kunststoff eingesetzt werden. Die Kosten liegen hier bei 5000 Euro pro Baum. Die Bäume an sich, allesamt Linden, kosten pro Stück 500 Euro.

Hohe Kosten, doch die Sache ist es den Anwesenden am WZ-Mobil wert. „Wir haben bisher Spenden in Höhe von 16 000 Euro gesammelt“, sagt Peter Gerlitz, Vorsitzender des Bürgervereins. Oberbürgermeister Gregor Kathstede, SWK und Sparkasse haben insgesamt 6000 Euro, der Bürgerverein 3000 Euro und die Bürger rund 7000 Euro gespendet. „Manche Leute haben 50 Euro gespendet, andere 3000 Euro“, sagt Gerda Rocker. Sie muss es wissen, denn sie ist die Schatzmeisterin des Bürgervereins. Aber warum sind den Bürgern die Neupflanzungen so wichtig?

Auch Detlef von Hofe hat die Straße noch als Allee kennengelernt und möchte, dass auch seine Enkelkinder diese Möglichkeit haben. „Es wäre toll, wenn wir es hinkriegen, diesen Alleecharakter wieder aufleben zu lassen. Das jetzt schon drei Bäume gepflanzt wurden, zeigt auch anderen Bürgern, dass sich die Beteiligung lohnt. Wir machen das auch für unsere Enkelkinder“, sagt er.

„Ich habe auch die Hoffnung, dass die Autofahrer durch eine dichtere Bepflanzung ihre Geschwindigkeit verringern. Ich möchte noch mal spenden. Die bereits gepflanzten Bäume sehen gut aus und sind groß genug“, sagt Jens Rocker.

Doris Jäschke wohnt nicht direkt an der Moerser Straße, weiß aber, wie wichtig Bäume für ein gutes Lebensgefühl sind: „Es gibt nichts Schöneres, als in eine Straße einzubiegen und das viele Grün zu sehen. Ich habe mich auch schon für den Erhalt der Bäume vor meiner Haustür eingesetzt." Und Ralpf-Harry Klaer fügt hinzu: „Wir müssen mehr Bäume pflanzen, als Bäume zu erhalten. Es darf aber nicht sein, dass nur da neue Bepflanzungen stattfinden, wo es sich die Bürger leisten können.“

Für Maria Sürder ist die Aktion "eine tolle Idee, der Bezirk wird aufgewertet und die Vögel freuen sich auch." „Eine großzügige Begrünung macht eine Straße freundlicher“, sagt Wolfram Dürr.