Bürgerverein geht mit Putzkolonne in den Wald
Zum ersten Mal hat der Bürgerverein zum Herbstputz eingeladen und gemeinsam Müll im Bezirk gesammelt.
Tackheide. Zwanzig Bewohner der Tackheide haben sich am nebeligen Samstagmorgen an der Straße "Auf der Scholle" eingefunden, um dem Müll den Kampf anzusagen.
"Wir führen die Herbstputzaktion in diesem Jahr zum ersten mal überhaupt durch, denn eigentlich sind unsere Straßen ja sauber. Doch in den Waldgebieten und auf den Zufahrtsstraßen gibt es schon manchmal Verunreinigungen", erklärt Reinhardt Karrenstein, Geschäftsführer des Bürgervereins Tackheide.
Der 63-Jährige hat sich im Vorfeld mit der GSAK in Verbindung gesetzt, die einen großen Karton mit Handschuhen, Metallstangen, Mülltüten und Mützen bereitstellt hat. Eventuell anfallender Sondermüll wird von den Mitarbeitern der Abfall-Gesellschaft abgeholt.
Und der lässt nicht lange auf sich warten: Hans Dieter Flocken, Vorsitzender des Bürgervereins, ist im Waldstück am Bahndamm schon nach wenigen Metern auf Bauschutt, Farbeimer, Linoleum-Bodenbeläge und eine unglaubliche Anzahl von Glasflaschen gestoßen.
Mit Blick auf die über 100 Flaschen, die er auf einem nur kleinen Abschnitt der Bahndammböschung entdeckt hat, sagt der 66-Jährige scherzhaft: "Wenn wir den Glas-Rohstoff verkaufen könnten, würden wir bestimmt einen stattlichen Betrag bekommen."
Ein paar Meter weiter hat Hans Joachim Zanders gar einen ganzen Satz Autoreifen gefunden. Der 67-jährige hat zwar eine Schubkarre dabei, doch auch die reicht nicht aus um die große Menge an Müll aufzunehmen. "Die Leute fühlen sich hier unbeobachtet. Und dort, wo schon Müll liegt, kommt garantiert stetig neuer hinzu", kommentiert Hans-Dieter Flocken die Abfallberge.
Den merkwürdigsten Fund des Tages macht jedoch das Team um Thomas Broser, das an der Alten Gladbacher Straße unterwegs ist. "Ich habe einen weißen, mit Spitzen besetzten Büstenhalter gefunden", erzählt der 42-Jährige. Daneben hat das Dreierteam auch noch zwei Kopfkissen entdeckt.
"Der Herbstputz hat sich gelohnt", darin sind sich alle einig. Die erschöpften, aber glücklichen Helfer konnten sich im Anschluss noch über eine deftige Suppe des Deutschen Roten Kreuzes freuen, die diese Verpflegung dem Verein zum Freundschaftspreis bereitstellte. Die Aktion "Herbstputz in der Tackheide" war zwar die erste, aber mit Sicherheit nicht die letzte Initiative dieser Art des Bürgervereins.
