Lampen am Grüterhofweg: Anwohner contra Bürgerverein
In der Debatte um die neuen Lampen am Grüterhofweg gibt es neuen Zündstoff.
Benrad. "Seidenweber City" oder Stradalux - die Debatte über das Straßenlampenmodell am Grüterhofweg erhitzt nach wie vor die Gemüter im Westen der Stadt. Mehr als drei Viertel der Anlieger haben sich gegen den von der Bezirksvertretung gewählten Lampentyp "Seidenweber City" ausgesprochen. Sie wollen lieber den einfacheren Typ Stradalux, weil die Anschaffungskosten niedriger und der Stromverbrauch geringer ist. Ein Antrag des Krefelder Kreis’, die Lampen des Typs Seidenweber City nicht aufzustellen und den Beschluss der Bezirksvertretung West vom 29.Oktober 2008 aufzuheben, lehnte der Rat am 23. Juni ab (die WZ berichtete).
Für neuen Unmut sorgt auch ein Informationsblatt des Bürgervereins Kempener Feld, dass die Anlieger vor Kurzem bekommen haben. Darin verweist der Bürgerverein auf seinen erfolgreichen Protest gegen die Aufstellung von elf neuen Lampen auf nur sechs Stück und die damit verbundene Kostenreduzierung. Auch die Bemühungen gegen die vom Bürgerverein als "Flutlichmasten" bezeichneten Stradalux-Lampen werden erwähnt. Denn die waren den Mitgliedern des Bürgervereins zu hoch, eine "Lichtverschmutzung" durch Flutlicht wurde befürchtet. Daher forderte der Bürgerverein Kempener Feld niedrigere Masten, was nach eigenen Angaben zur Aufstellung der drei Musterlampen führte, aus denen die Bezirksvertretung (BV) West später das Modell "Seidenweber City" auswählte.
Die gutgemeinten Bemühungen des Vereins ärgern einige Anwohner, die ihre Interessen nicht vernünftig vertreten sehen. "Die Befürwortung des Modells ,Seidenweber City’ durch den Bürgerverein kann ich nicht nicht als Interessenvertretung der Anwohner auffassen", schreibt Manfred Altmann in einer Stellungnahme zum Infoblatt. Beide Schreiben liegen der WZ vor.
Altmann wirft dem Verein vor, sich nicht an öffentlichen Diskussionen, wie am Redaktionsbus der WZ, beteiligt zu haben, und somit das Votum der Anwohner nicht zur Kenntnis genommen zu haben. Genau dies sei aber Aufgabe eines Bürgervereins. In einer Unterschriftenaktion stimmten rund 75 Prozent der Anwohner für die Stradalux-Leuchte und damit contra Bürgerverein.
Der wiederum lässt sich nicht beirren und kündigt in seinem Informationsschreiben weitere Bemühungen an. Unter anderem um eine bessere Ausleuchtung der Privatwege sowie um den Verzicht der zusätzlichen sechsten Leuchte - derzeit gibt es am Grüterhofweg nur fünf Lampen.
Auch das ärgert Altmann: "Die Ausleuchtung der Gehwege zu den Häusern ist nicht möglich. Die Stadt ist nur verpflichtet die Fahrbahn und den Gehweg entlang der Straße ausreichend auszuleuchten", schreibt er in seiner Stellungnahme. Die Bemühungen um den Verzicht auf die sechste Lampe sind für ihn dabei nur ein kleiner Trost.