Mitte: Niemand will das alte Zollamt kaufen

Mitte Fast drei Jahre steht das Gebäude bereits leer. Die Instandhaltung der Bundesimmobilie beschränkt sich auf das Nötigste.

Krefeld. Seit dem Sommer 2005 steht das alte Hauptzollamt am Jungfernweg leer. Das sieht man dem Gebäude auch an: Der Putz blättert von den Wänden und der Rasen vor dem Bau sprießt ungestört vor sich hin. Der Grund dafür: Die Bundesimmobilie gilt als schwer verkäuflich.

Astrid Burgers von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sagt: "Es handelt sich bei dem alten Zollamt um ein ungefähr 1500 Quadratmeter großes, leer stehendes Bürogebäude. Das macht es für Investoren nicht so attraktiv, trotz der guten, zentralen Lage." Potenzielle Käufer, die die dreistöckige Liegenschaft nicht zur Eigennutzung bräuchten, seien vor allem auf Rendite aus. Wenn ein Gebäude leer stehe, müssten sie erst geeignete Mieter finden - und das Risiko tragen, dass eventuell Flächen ungenutzt blieben.

Sobald eine Bundesimmobilie zum Verkauf steht, schließen sich der Verwaltungs- und Verkaufsfachbereich der Bundesanstalt kurz und stellen ihr eine Verkaufsprognose aus. Fällt diese positiv aus, wird das Gebäude weiter instand gehalten. Das bedeutet: Es wird beheizt und gepflegt. Wenn der Verkauf sich aber als problematisch heraus stellt, wird die Instandhaltung auf ein Minimum reduziert. Ralf-Ingo Weißbrodt, Fachbereichsleiter Verwaltung bei der Bundesimmobilienanstalt, erklärt: "Das ist natürlich auch immer eine Kostenfrage." Dann fügt er hinzu: "Auch wenn wir immer noch stark an einem Verkauf des alten Hauptzollamtes interessiert sind, war die Prognose, die wir ihm damals ausgestellt haben, richtig." So kommt es also, dass der Hausmeister den Rasen nicht so oft mäht und die Hecke nur sporadisch zurecht schneidet.

Der Bebauungsplan für das alte Zollamt sieht noch die öffentliche Nutzung vor. Sobald sich ein interessierter Käufer findet, muss er bei der Stadt Krefeld eine Nutzungsänderung beantragen. Stadtsprecher Michael Streubel: "Das sollte aber kein Problem sein. Meistens handelt es sich dabei nur um eine Formalität."