Titelsammler mit der Waffe

Karl Heinz Jankowski ist einer der erfolgreichsten Sportschützen der Stadt gewesen.

Forstwald. "Das Zählen der Medaillen und Urkunden habe ich irgendwann eingestellt", sagt Karl Heinz Jankowski. Der 75-Jährige war jahrzehntelang erfolgreicher Sportschütze. Mit dem Luftgewehr und Kleinkaliberwaffen holte der Krefelder über 50 Kreismeisterschaften, ebenso viele Bezirksmeistertitel und etliche Landesmeisterschaften. Nur bei der Deutschen Meisterschaft war ihm kein Titel vergönnt. "Ich war aber regelmäßig unter den besten 20", erklärt Jankowski.

Die beeindruckenden Erfolge des gebürtigen Dülkeners, der heute in Forstwald wohnt, werden noch erstaunlicher, wenn Karl Heinz Jankowski erzählt, wie er zum Schießsport kam. In den 1950er Jahren spielte Jankowski noch Fußball, der BV Union Krefeld war sein Klub. "Ich habe im Amateurteam und auch in der ersten Mannschaft gespielt, bis ich mich durch ein Foul schwer am Knie verletzte", erzählt Jankowski. Dafür begann die Karriere im Schießsport mit einem Paukenschlag. Jankowski traf eines Tages einen Freund mit einer länglichen Tasche auf dem Rücken. "Ich dachte damals, das wäre eine Angelausrüstung", erinnert er sich. Doch der Freund klärte ihn über den wahren Inhalt der Tasche, ein Gewehr, auf und lud ihn ein: "Komm doch mal mit." So landete Jankowski bei den "Krefelder Falken" und schoss auf Anhieb 134 von 150 möglichen Ringen. Die Schützenfreunde wollten dies kaum glauben. Bei seiner Kreismeisterschaft wurde er "sozusagen aus Versehen Kreismeister, da ich diesmal sogar 143 Ringe schaffte", sagt Jankowski. Es folgte Titel um Titel, Karl Heinz Jankowski wechselte erst zu den Krefelder Sportschützen, dann zum ESV Bahnpolizei Krefeld. Dort ist er seit über 30 Jahren Mitglied.

Vor drei Jahren zog sich der 75-Jährige vom aktiven Schießsport zurück. Heute juckt es ihm schon wieder in den Fingern. "Vielleicht werde ich im Herbst nochmal mitschießen", sagt Jankowski, dessen zweite Leidenschaft das Filmen ist. Er ist Mitbegründer des "VideoClub 2000 e.V Krefeld". Hier werden selbst gedrehte Filme gezeigt, geschnitten und Erfahrungen ausgetauscht. Regelmäßig bietet der Verein Seminare an, die Filmbearbeitung am Computer lehren. "Wir treffen uns alle 14 Tage, um uns auszutauschen. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen", sagt Jankowski, der einen nicht unerheblichen Vorteil an der Kamera hat: Seine ruhige Hand. Und diese Eigenschaft wird der Krefelder schwerlich weitergeben können.

Bei Fragen zum Verein gibt Karl Heinz Jankowski unter Ruf 312539 Auskunft.