Vierte Generation der Altenheime

Hinter dem Cornelius-de-Greiff-Stift ist ein dreigeschossiger Neubau entstanden, in den Ende Juni 80 Senioren einziehen werden. Farben spielen eine große Rolle.

Kempener Feld. Die ersten Kisten und Koffer haben die rund 80 Senioren in ihrem bisherigen Heim an der Westparkstraße bereits gepackt. Am 28. Juni werden die Bewohner umziehen. Ihr neues Domizil liegt an der Mengelbergstraße hinter dem Cornelius-de-Greiff-Stift. Es ist das erste Bau-Projekt der Städtischen Seniorenheim-Service-Gesellschaft als Bauherr. „Sie ist eine Tochter der Städtischen Seniorenheime, die als Betreiber fungiert“, sagt Jörg Schmidt, der Geschäftsführer der beiden Gesellschaften.

Der dreigeschossige Neubau ist nicht zu übersehen: Er leuchtet in einem satten Rot. Davor wird gerade der Außenbereich gestaltet, der viel Grün erhalten soll. Auch innen ist das Farbkonzept durchdacht. „Jeweils gelb, grün und orange gestaltete Gänge dienen der Orientierung und sollen ein unterschiedliches Lebensgefühl schaffen“, berichtet Malte Wulbrand, der Einrichtungsleiter der Westparkstraße. Er ist auch Chef in dem neuen Haus.

„Wichtig ist es, dass an der Mengelbergstraße die vierte Generation der Altenheime verwirklicht wird“, sagt Schmidt.

Kern des neuen Konzepts: „Eine Umgebung, die hell und gut überschaubar ist. Sie strahlt Sicherheit und Wärme aus und gibt den Bewohnern Möglichkeiten zur Betätigung, zur Kontaktaufnahme, zur Teilhabe und Teilnahme sowie zum Rückzug und nimmt auch Ängste und Unsicherheit.“

Voraussetzung dafür sind kleine Hausgemeinschaften. Im neuen Haus befinden sich sechs Gruppen mit jeweils 14 Bewohnern. Sie nutzen gemeinsam eine Küche und einen Essbereich, können sich aber auch stets in ihr Einzelzimmer mit eigenem Bad zurückziehen. Wulbrand: „Für die Betreuung und Pflege stehen nicht nur Pflegepersonen, sondern vorrangig so genannte Präsenzkräfte, auch Alltagsbegleiterinnen genannt, zur Verfügung. Sie werden beispielsweise die Medikamentenausgabe und Dokumentationen in den Zimmern der Bewohner ausführen und somit mehr Zeit mit und bei ihnen verbringen.“ Dadurch trete die Pflege diskret in den Hintergrund, sei für die schnelle Hilfe aber stets in der Nähe.

Wenn die Senioren einziehen, ist auch die neue Zentralküche in Betrieb. Sie wurde bereits im November fertiggestellt und befindet sich in einem vorgelagerten Gebäude, das in einem vom Seniorenheim abgestuften Rot gestrichen ist. Einen anderen Rotton erhält ein drittes neues Haus mit 27 barrierefreien Seniorenwohnungen, das sich noch im Bau befindet und seine Adresse an der anliegenden Raiffeisenstraße hat. Schmidt: „Die Fertigstellung ist für Anfang 2013 geplant. Die Wohnungen haben zwei oder drei Zimmer inklusive Einbauküche und haben eine Größe von 48 bis 78 Quadratmetern.“