Alte Rheinbabenstraße: Bürger formieren Widerstand gegen Wohnmobile
Bewohner um den alten Bahnhof sind gegen die Pläne der Stadt für einen Stellplatz.
Krefeld-Linn. Die Anwohner der Alten Rheinbabenstraße in Linn machen mobil: Fast geschlossen ziehen sie gegen einen möglichen Mobilheim-Stellplatz am Park&Ride-Parkplatz an der Paul-Hübner-Straße zu Felde.
Das Presseamt der Stadt bestätigt auf Anfrage der WZ: „Der Platz in der Nähe des Bahnhofs Linn wurde vom Fachbereich Marketing und Stadtentwicklung in Augenschein genommen und als grundsätzlich geeignet eingestuft. Eine Entscheidung für irgendeinen Standort oder Standorte ist allerdings noch nicht gefallen.“
Die direkten Anwohner in Linn habe der Fachbereich bereits in einem sehr frühen Stadium der Überlegungen zu einem Informationsaustausch über den möglichen Standort eingeladen. Das Presseamt: „Hier wurden Vorbehalte und Befürchtungen geäußert. Insbesondere herrscht die Sorge zweckentfremdeter Nutzungen sowie über Lärmbelästigungen .“
Die Anwohner verweisen auf viele Beeinträchtigungen, mit denen sie jetzt schon leben müssen: Sie sorgen sich um den sechsspurigen Ausbau der nahen Autobahn A 57 ohne Tunnel-Trog, um neue Belastungen durch den „Eisernen Rhein“ und das Verkehrsaufkommen von der Autobahnabfahrt Oppum.
Nicht zuletzt klagen die Anwohner über die „Rattenplage, die vom maroden Linner Bahnhofsgelände ausgeht.“ Als alternative Standorte schlagen die Bürger einen Stellplatz an der Ossumer Straße oder an der Violstraße an der Grotenburg vor.
Die WZ fragte bei einem Experten nach, wer die Wohnmobilisten sind und welche wichtigen Kriterien deren Stellplätze erfüllen müssen. Martin Brendle (SPD), Bezirksvorsteher Süd, ist derzeit mit Ehefrau Gisela im Mobil unterwegs nach Frankreich. Er beschreibt die Klientel „als in der Regel im Alter von über 50 Jahren mit einem guten Einkommen. Neue Wohnmobile kosten schließlich Zehntausende Euros.“
Die Plätze müssten stadtnah gelegen sein, mit einer guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sein. Brendle: „Es muss Einkaufsmöglichkeiten geben ebenso wie gastronomische Angebote. Nicht zuletzt muss es die Möglichkeit geben, kulturelle Einrichtungen zu besuchen und an Stadtevents auf kurzem Wege teilnehmen zu können.“ Dies alles seien Argumente, die für die Einrichtung eines stadtnahen Stellplatzes sprechen.