Stadterhebung: Aus der Geschichte des Burgstädtchens am Rhein
Krefeld-Linn. In der Kaiserwerther Urkunde, die zwischen 1090 und 1120 verfasst wurde, findet man den ältesten Hinweis auf Linn. Die ersten Herren von Linn werden zwischen 1186 und 1245 urkundlich erwähnt.
Hierbei handelt es sich um die Brüder Gerlachus und Otto von Linn, sowie dessen Sohn Gerhardus. Deren Herkunft ist spekulativ, möglicherweise gehörten sie zum ländlichen Adel. Die Burg in Linn wird erst 1299 erstmals urkundlich erwähnt. Spuren deuten auf eine hölzerne, ältere Anlage hin, an deren Stelle die Burg erbaut wurde.
Linn muss zu Anfang des 14. Jahrhundert zur Stadt erhoben worden sein. In einer Urkunde von 1314 werden städtische Schöffen erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte Linn zur Grafschaft Kleve (1265 - 1392/94). 1388 setzte der Erzbischof von Köln (Friedrich III. von Saarwerden), Tilgin von Bremt als Amtmann von Linn ein. Linn wurde Kurkölnisch. In der kurkölnischen Zeit wurden die Burg und die Stadt nur bescheiden ausgebaut. Die Erhebungsurkunde zur Stadt ist 1642 bei der Besetzung durch die Hessen verloren gegangen. Die hessische Besatzung baute die Befestigungsanlagen von Burg und Stadt weiter aus (1642/50) und gruben einen zweiten Wassergraben um Burg und Stadt.
Nach der hessischen Besatzung bemühten sich die Linner Bürger um die Restaurierung ihrer Stadtrechte. Der damalige Bürgermeister Johann Streithoven bezeugte 1652 auf seinem Sterbebett, noch von der alten Urkunde Kenntnis zu haben.
1794 ging durch die Besetzung des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen die fast 400 Jahre dauernde kurkölnische Zeit zu Ende. Als Teil Frankreichs unterstand Linn, wie das linksrheinische Gebiet, den Zentralbehörden aus Paris. 1814 endete die Zeit Napoleons durch den verlorenen Krieg gegen halb Europa, gipfelnd im Rußlandfeldzug. Durch Bestimmungen des Wiener Kongresses 1814/15 fielen die ehemals kurkölnischen Gebiete an Preußen. Durch Auflösung des kurkölnischen Territoriums verschwand auch der größte Grundherr der Linner Ländereien und des Burggeländes. Infolge dessen konnte Isaac de Greiff, Krefelder Seidenfabrikant, 1806 das Burggelände vom Krefelder Domänenbüro für 14700 Francs kaufen.
1925 kaufte die Stadt Krefeld Burg Linn und angrenzende Liegenschaften für 506.000 Reichsmark (umgerechnet rund 2,5 Millionen Euro) von einer Cousine Marianne Rhodius (geb. de Greiff). 1930 wurde die Burg zum Heimatmuseum. et
Quellen: Geschichte der Stadt (u.a. Band 5) , www.krefeld-linn.de, wikipedia, www.krefeld.de, Krefelder Archiv, Band 4