Mitte Sardische Pizzeria steht vor der Schließung

Betreiber Roberto Serra fehlt der Parkplatz für seinen Liefer-Service. Damit macht er 80 Prozent seines Umsatzes.

Mitte: Sardische Pizzeria steht vor der Schließung
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die sardische Pizzeria „Su Nuraghe“ an der St.-Anton-Straße 72 am Rathaus wird wohl demnächst schließen. Inhaber Roberto Serra ist für sein Pizza-Taxi-Geschäft auf einen Parkplatz in der Nähe angewiesen. Seit der neuen Verkehrsführung für die Volksbank-Tiefgarage ist das nicht mehr möglich.

Im Januar hatte die WZ erstmals über das Problem berichtet. Am 12. März hat sich die Bezirksvertretung Mitte auf Antrag der SPD mit dem Thema beschäftigt. Dabei kamen drei alternative Parkplatz-Vorschläge für das Pizza-Taxi auf den Tisch: Gegen eine Jahresgebühr sollte der Pizzeria auf dem Parkstreifen vor dem Rathaus auf der anderen Straßenseite ein Platz reserviert werden. Derselbe Vorschlag kam für den Platz vor dem Beerdigungsinstitut auf dem Schwambornplatz oder das Ausweichen in die Tiefgaragen der Volksbank oder des Rathauses.

Danach beschrieb Serra in einem Brief an den Oberbürgermeister sein Problem. Ende Juli teilte dieser in seiner Antwort an Serra mit, dass eine Prüfung durch die Verkehrsschau von Polizei, Ordnungs- und Tiefbauamt ergeben habe, dass es neben den beiden Tiefgaragen Volksbank und Rathaus keine Möglichkeit einer Reservierung von öffentlichem Parkraum geben könne.

Roberto Serra hat resigniert: „Das Ladenlokal werde ich wohl wechseln müssen, wenn ich etwas passendes gefunden habe. Na ja, das alles war ein guter Versuch, aber erreicht haben wir gar nichts. Die Stadt Krefeld will nicht helfen. Ich bin eben nur ein kleiner Pizzabäcker mit fünf Kindern.“

Der Italiener hatte bis zur Eröffnung der Volksbank-Tiefgarage um die Ecke bisher die Einfahrt in seine Garage in Hausnummer 6. Vor dieser abgesenkten und gekennzeichneten Einfahrt konnte er sein Pizza-Taxi bisher ein wenig am Rande der Legalität halten. Das ist jetzt vorbei. Auf der St.-Anton-Straße ohnehin nicht, denn dort gilt Park- beziehungsweise absolutes Halteverbot im Berufsverkehr.

Über Ratschläge, das Auto auf dem Westwall oder der Rathaus-Tiefgarage abzustellen, schüttelt Ehefrau Yvonne Serra den Kopf: „Das ist eine unsinnige Idee, denn die Ware, zum Beispiel Zehn-Kilo-Säcke Mehl, Getränkekisten, 15-Kilo-Blöcke Käse vom parkenden Auto in die Pizzeria zu schleppen, ist einfach unzumutbar. Vom Pizzataxi brauchen wir gar nicht zu reden.“

„Es ist einfach eine Katastrophe für mich“, klagt der 42 Jahre alte Sarde, der seit fast 30 Jahren in Krefeld lebt und mit Frau Yvonne und den mittlerweile fünf Kindern am Kütterweg in Fischeln zu Hause ist. Das fünfte wurde im Juni geboren.

Rund 80 Prozent seines Umsatzes mache er alleine über seinen Pizza-Service. „Wenn der wegfällt, kann ich zumachen“, sagt er, der erst vor rund zwei Jahren vom Nordwall/Ecke Hubertusstraße zur St.-Anton-Straße umzog und dabei rund 10 000 Euro in die neue Einrichtung investiert hat.