Krefeld Bürger diskutieren über die Uerdinger Bücherei
Krefeld. Ob es je wieder eine Bücherei in Uerdingen geben wird? Fragt man Stadtplaner Martin Linne, der vor kurzem mit den Uerdinger Bürgern über das Integrierte Handlungskonzept für den Stadtteil sprach, ist das ziemlich ungewiss.
Wolle man in dem Stadtteil wieder eine Bücherei eröffnen, wofür der Arbeitskreis zum „Erhalt der Bücherei Uerdingen“ seit der Schließung vor drei Jahren kämpft, müsse man auch „Fischeln und Hüls mit ins Boot holen“, so Linne.
Bereits vor zwei Jahren hatte der Arbeitskreis ein Nutzungskonzept für das Herbertzhaus am Marktplatz vorgestellt, auch der Bürgerverein Uerdingen am Rhein unterstützt die Idee eines Quartierszentrums mit städtischer Medienausleihe.
Gemeinsam wollen die Mitglieder von Bürgerverein und Arbeitskreis am Montag mit den Bürgern über ein mögliches Quartierskonzept für den Stadtteil diskutieren. „Ich höre immer wieder, dass die Bevölkerung nicht nur um den Erhalt der Bücherei, sondern auch um das Herbertzhaus kämpft“, betont Heike Hoffmann, Vorsitzende des Bürgervereins, und: „Uerdingen braucht solch einen bürgerschaftlichen Treffpunkt.“
Herbertzhaus soll für die Uerdinger ein öffentliches Gebäude bleiben Nachdem das Gebäude der ehemaligen Bücherei zwischenzeitlich als Gemeindebedarfsfläche verschwunden war, steht es inzwischen wieder als solche im Flächennutzungsplan.
„Das Herbertzhaus muss für uns Uerdinger ein öffentliches Gebäude sein und bleiben“, fordert Hoffmann. Wie man das künftig nutzen könnte? Die Bürgervereinsvorsitzende denkt da etwa an „ein Lesecafé, eine Fahrradwerkstatt, Räume für VHS-Veranstaltungen oder Kinderbetreuung“.
Die Mitglieder des Arbeitskreises haben dazu ein ausführliches Konzept erarbeitet, das sie den Bürgern bei dem geplanten Infoabend präsentieren wollen. Unter anderem stellen sie sich dort eine strukturell unabhängige Medienausleihe mit eigener Leitung und zwei Vollzeitstellen vor — allerdings mit Ausleihanbindung an die Mediothek.