Erste Hauptschule wird 2011 geschlossen

Abendrealschule bald am Danziger Platz?

Krefeld-Linn. "Ein bitterer Weg. Aber er ist unumgänglich." Das sagt Rainer Hendrichs, Fachbereichsleiter Schule der Stadt, vor der Bezirksvertretung Oppum/Linn. Gemeint ist die Schließung der Hauptschule am Danziger Platz. Der Umzug der rund 200 Schüler und 20 Lehrer zur Breslauer Straße in Gartenstadt ist für den 1. August 2011 ins Auge gefasst.

Ein Jahr später sollen die rund 450 Schüler der Abendrealschule von Stein-/Hubertusstraße zum Danziger Platz ziehen. Diesen Plänen der Verwaltung muss allerdings noch der Schulausschuss zustimmen. Für 2012 rechnet die Schulverwaltung erneut mit rund hundert weniger Erstklässlernund weiteren Schulschließungen.

Angesichts von nur 13 Anmeldungen für das neue Schuljahr, die geringste Zahl in Krefeld, führt kein Weg an der Schließung der Hauptschule vorbei. Resignierend meint denn Heidrun Hillmann (CDU): "Wenn die Linner Eltern ihre Kinder an andere Schulen schicken, dann fehlen diese am Danziger Platz." Dennoch sollte die Abendrealschule als neue Chance gesehen werden. "Wir sollen überlegen, ob wir für deren allein erziehende Mütter nicht Betreuungsmöglichkeiten in den Linner Kindergärten schaffen sollen."

Wie Rainer Hendrichs erläutert, werden rund 40 Prozent der Abendrealschüler schon vormittags zum Unterricht kommen. Es handelt sich dabei vorwiegend um junge Frauen, allein erziehende Mütter. Die restlichen 60 Prozent beginnen den Unterricht ab 17 Uhr.

Helmut Späth von der SPD merkt an: "Die kommen aber nicht mit dem Fahrrad, sondern mit Autos. Und Linn hat keine zusätzlichen Parkplätze." Hendrichs kann beruhigen: "Der größte Teil der Realschüler kommt mit Bahn und Bus. Außerdem ist zu überlegen, ob Parkraum auf dem großen Schulhof geschaffen werden kann."

Als "Totgeburt" bezeichnet Werner Siebertz für die CDU die Versuche der SPD, für Linn die Neueinrichtung einer Gesamtschule ins Spiel zu bringen. Jürgen Wettingfeld: "Wir stehen vor einer demographischen Entwicklung, die wir nicht mehr stoppen können. Der Wandel macht vor keinem Stadtteil in Krefeld halt."