Jecke prangern den Lärm an

Oppum Lokale Themen dominierten den Stadtteil-Zug. 25000 Besucher als Kulisse.

Petrus muss ein Oppumer Jeck sein. Lässt er morgens noch Regen und Schnee vom Himmel fallen, schickt er mittags, als der Karnevalszug durch den Ortsteil rollt, hellen Sonnenschein. Der bringt die bunten Kostüme der Narren zum Leuchten, und vom Himmel fallen dann nur noch Konfetti und Kamelle. Rund 25000 echte „Karnevals-Fründe“ stehen an den Straßenrändern, schunkeln und sehen über 30 Zug-Gruppen, von denen sich viele dem Motto „Wat för en Jeföhl – mer fiere os Müehl“ angeschlossen haben. Auch die Kommunalpolitik ist Thema.

Der Freundeskreis „Die Klappspaten“ führt die frisch renovierte Geismühle sogar in mannshoher Miniatur aus Pappmaché mit sich. Die Erwachsenen kommen in hübschen authentischen Gewändern als Müller und Müllerinnen daher, die Kinder sind als Mehlsäcke verkleidet. „Alles selbst gemacht“, sagen die Mitglieder stolz. „Es grünt so grün um Oppums Mühl’“ finden die grasgrün und aufwändig gewandeten Wald-Feen und -Elfen. Sie bewegen sich im Schlepptau des Schiffes, in dem das Kinderprinzenpaar Eileen I. und Michele I. der Oppumer Klante steht.

Über 50 Mitglieder zählt die Gruppe des Bürgervereins „Pro Oppum“. Sie sind in Rot-Weiß gehüllt und nicht zu übersehen. „Trotz(t) dem Lärm – wir haben Oppum gern“, zeigen sie ihre Liebe zum Stadtteil. Dem großen Pappkopp auf dem Wagen fliegen Flugzeug, Auto und Eisenbahn um die Ohren. Die Bürgerinitiative gegen den Eisernen Rhein führt die „Augsburger Puppenkiste“ mit sich. Aus „Lummerland“ machen die Mitglieder „Kummerland“ und haben es schriftlich niedergelegt: „Wenn schon Eiserner Rhein, dann darf‘s nur ,Emma’ sein.“

Die Nachbarschaft Bischofstraße zeigt sich in OP-Kleidung und meint in Richtung Klinikum: „Kleinkinder und Senioren – ohne Ärzte sind wir verloren.“ Dann ist Samstag noch der Tag der tanzenden Vampire, die „Gesellschaft 1938“ feiert „70 Jahr’, blondes Haar“ und die Nachbarschaft Schreinerstraße haut mit Toilettenbürsten ordentlich auf die bunte Pauke.

An der Maybachstraße nehmen die Tollitäten Klemens I. und Britta I. von ihrem Prinzenwagen aus den Zug ab, der traditionell die Kronlandbrücke herunter gerollt kommt. Sie bilden den Abschluss des närrischen Lindwurms, der erst in zwei Jahren wieder rollen wird.

Fotos unter www.wz-krefeld.de