Oppum: Die Bahn hat andere Vorstellungen

Die Bezirksvertreter haben den aktuellen Planungsstand für die Umgestaltung des Bahnhofs Oppum erfahren. Fazit: Alle haben die Nase voll und sind sauer auf die Deutsche Bahn.

Krefeld. Und wieder einmal ging es in der Bezirksvertretung Oppum-Linn um den Oppumer Bahnhof und sein Umfeld. Die Politiker haben, ebenso wie die Bürger, die Nase voll. Denn es geht seit knapp 20 Jahren nicht voran mit der Umgestaltung. Neue, schöne Pläne können jetzt wieder nicht so umgesetzt werden wie angedacht, weil die Bahn einen neuen Mann mit anderen Vorstellungen an zuständiger Stelle hat. Die CDU hatte deshalb zur Sitzung um einen Bericht gebeten, um etwas "über den aktuellen Stand der Planung und über die Verwendung der bisher im Etat eingestellten Mittel von 130 000 Euro zu erfahren".

"30 000 Euro sind verplant", sagte Norbert Hudde, Abteilungsleiter Stadtplanung: "100 000 Euro sind für dieses Jahr veranschlagt. Die DB Services hat sich von der Lösung, die Bahnsteige nach Osten zu verschieben, getrennt. Das muss die Stadt mittragen." Er schlug ein gemeinsames klärendes Gespräch mit Vertretern der Bahn, der Verwaltung und der Bezirksvertretung vor, das auf Vorschlag von SPD-Sprecher Helmut Späth noch um die Teilnahme der Krefelder Bundestagsabgeordneten erweitert wurde.

Vor dem Beschluss fielen harte Worte: "Es ist eine Posse", so Wilfried Bovenkerk (SPD). "Mit der Bahn zu sprechen ist genauso, als unterhielte man sich mit den Enten auf dem Teich." Späth: "Wie ist es in anderen Städten möglich, Projekte durchzuziehen? Die Bahn muss Farbe bekennen. 4000 Reisende haben wir täglich."

Siebertz schlug vor, Maßnahmen, die unstrittig sind, jetzt anzupacken. Er will die "knappen Ressourcen" dafür nutzen, die Sichtachsen über die Bahnsteige hinweg freizulegen, Gestrüpp zu entfernen und die mit Wellblech eingefassten Eingänge abzureißen.

Die Verkehrsschau soll dringend die Kreuzung Untergath-Autobahn und Hauptstraße unter die Lupe nehmen. Die Bezirksvertreter: "Dort passieren viele Beinahe-Unfälle im Zusammenhang mit den Wendemanövern der Lastwagen." Damit die Ritterwiese im Landschaftsschutzgebiet an der Rheinbabenstraße nicht zum Rummelplatz wird, soll zur nächsten Sitzung eine Vorlage erarbeitet werden, um klären zu können, wer Veranstaltungen durchführen darf. Helmer Raitz von Frentz (FDP): "Die Anwohner sind genervt."

Zusammengefunden haben die Gemeinschaftsgrundschule Kohlplatzweg als Stammschule und die Johansenschule. Ab 1. August2008 bilden sie einen Grundschulverbund.

Mitglieder der IG Oppumer Bruch wollten in der Einwohnerfragestunde wissen, warum die Griesbacher Straße als Hauptverkehrsstraße durch ihr Wohngebiet führen soll.

Fast zehn Vereine können sich freuen. Der Geldbriefträger kommt auf Anweisung der Bezirksvertreter, die ihre Mittel breit streuen. Auch das Rheinstädtchen soll nach Vorbild von Hüls und Ost eine Broschüre über einen "Rundgang Linn" bekommen. Die Kosten hierfür werden jetzt geprüft.