Oppum: Die Bahn kommt in die Schule

Die Realschule am Sandberg und das Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn arbeiten künftig zusammen.

Krefeld. Das Werk für Fahrzeuginstandhaltung der Deutschen Bahn AG in Oppum (ehemals Ausbesserungswerk) und die Realschule Oppum am Sandberg haben für ein Jahr eine Kooperation geschlossen. Geplant sind unter anderem Betriebsbesichtigungen, Bereitstellung von Praktikumsplätzen für Schüler und Lehrer sowie die Durchführung von Bewerbertrainings.

Seit Generationen arbeiten Oppumer im so genannten Ausbesserungswerk und manche besuchten vorher die Realschule am Sandberg, wo jetzt ihre Kinder die Schulbank drücken. Nun fährt die Bahn auch in die Klassenzimmer an der Schmiedestraße ein. Mit Beginn der Kooperation dient die Eisenbahn als thematischer Aufhänger für alle Jahrgangsstufen und deren Unterricht. Die fünften Klassen beschäftigen sich mit Maßstabsberechnungen, im Englisch-Unterricht werden Szenen rund um den Bahnhof geübt, im Fach Biologie widmen sich die Schüler den Auswirkungen des Schichtdienstes. Sogar im Kunst-Unterricht sind die Bahn und das Oppumer Werk ein Thema. Für die neunten und zehnten Klassen stehen praktische Tipps und Hilfen für die Bewerbung auf dem Programm. In diesem Rahmen sollen die Schüler mittels Praktika auch einen Einblick in den Betrieb erhalten. Denn häufig kämen Auszubildene mit falschen Erwartungen in das Unternehmen, schilderte Thorsten Behnert vom Oppumer Werk für Fahrzeuginstandhaltung.

Die Kooperation soll zudem die Distanz zwischen Wirtschaft und Schule überbrücken. In der Zusammenarbeit mit der Realschule steckt für die Bahn auch die Hoffnung, dass sich später die Schüler in Oppum um eine Ausbildungsstelle bewerben. Denn die Zahl der Schüler, die für einen Ausbildungsplatz in Frage kommen, wird in Zukunft generell schrumpfen.

Zwar bewarben sich für den Ausbildungsstart 2008 in Oppum rund 130 junge Menschen. "Den demographischen Wandel müssen wir aber auch beachten", so Behnert. Für den kommenden September stockt das Werk sogar seine Zahl der Lehrlinge von 16 auf 21 auf. "Wer gute Leistungen bei uns bringt, hat auch die Chance, übernommen zu werden", sagte Behnert.

Aufgabe: In dem Werk werden alle Generationen des ICE und Triebwagen gewartet.