Oppum: Kreuzkirche wird im Juni 2008 aufgegeben

Evangelische Kirchengemeinde war nach dem Rücktritt mehrerer Presbyter nur „hauchdünn“ beschlussfähig.

Krefeld. Es bleibt ein schmerzhafter Prozess: Die finanzielle und demographische Situation zwingt auch die evangelische Kirche dazu, Gebäude aufzugeben. So hat das Presbyterium der evangelischen Gemeinde in Oppum nun seine Gemeindemitglieder darüber informiert, dass die Kreuzkirche zum 22. Juni 2008 aufgegeben werden soll, ebenso wie das Pfarrhaus an der Thielenstraße (die WZ berichtete).

Eine Nachricht, die in der Gemeindesitzung zwiespältig aufgenommen worden ist. Zudem ist bereits im Vorfeld ein Teil des Presbyteriums zurückgetreten, der sich für den Erhalt der Kreuzkirche eingesetzt hatte. Dennoch sei man noch "hauchdünn beschlussfähig" gewesen, erläutert Pfarrer Michael Papsdorf. Drei neue Kandidaten für das Presbyterium können noch nicht nachrücken, da dies ein halbes Jahr vor der kommenden Wahl (24. Februar) nicht mehr möglich ist. Ob also der Beschluss des Gremiums Gültigkeit erlangt, wird am kommenden Donnerstag im Kreissynodalvorstand beraten.

Die Entscheidung habe man sich jedenfalls nicht einfach gemacht, berichtet Papsdorf. So sei die landeskirchliche Gemeindeberatung in Anspruch genommen worden. In der Abwägung habe man sich danach für den Erhalt der Auferstehungskirche und des Jugendhauses Kagawa entschieden, um die Präsenz an zwei Standorten zu gewährleisten. Die Alternative wäre die Kreuzkirche als einziger Standort gewesen mit Kindergarten. Hinzu kommt, dass die Kreuzkirche für 250 000 Euro saniert werden müsste, die Auferstehungskirche nur für 20 000 Euro. "Das ist auch eine Frage der laufenden Kosten", nennt Papsdorf einen weiteren Aspekt. Und die Kirche an der Buschdonk sei nun mal flexibler zu handhaben.

Sollte der Kreissynodalvorstand grünes Licht erteilen, muss über die künftige Nutzung der Kreuzkirche nachgedacht werden. "Da müssen wir dann Partner suchen." Denkbar wären Altenwohnungen oder ein Hospiz. Bis zum Juni soll die Kirche aber noch genutzt werden, um dort die Konfirmationen und die Schulgottesdienste des laufenden Schuljahres zu Ende zu führen.