Rückzieher: Oppumer Bahnhof auf dem Abstellgleis

Die Deutsche Bahn will zurzeit nicht in Oppum sanieren. Erst im nächsten Jahr könnte über eine Modernisierung beraten werden.

<strong>Krefeld. Die Sanierung des Oppumer Bahnhofs steht wieder in den Sternen: Bei der Modernisierungsoffensive der Bahn wird er nicht mehr berücksichtigt. Zwar sagt der Duisburger Bahn-Manager Klaus Oberheim: "Der Oppumer Bahnhof steht ganz vorn auf unserer Liste, wir favorisieren ihn." Ob es jedoch überhaupt jemals wieder eine verbindliche Agenda geben wird, auf der die Sanierung dieses Bahnhofs obenan stehen könnte, ist völlig ungewiss. Über weitere Modernisierungsoffensiven (MOF) werden die Bahn-Verantwortlichen mit den Vertretern des Landes als Geldgeber erst im nächsten Jahr beraten. Der Zug für die aktuelle MOF, die Ende 2008 ausläuft und die Modernisierung von 87 Bahnhöfe vorsieht, ist für Oppum auf jeden Fall abgefahren.

Werner Siebertz: Pläne der Stadt waren nicht rechtzeitig fertig

"Wir müssen schauen, wie es weitergeht", erklärt Gerd Felser, DB-Sprecher der Bahn NRW im Hinblick auf die ausstehende Landesentscheidung. Wenn die Finanzierung nicht gesichert sei, gebe es wohl auch keine Fortschreibung des MOF-Projektes. "Wir müssen dann an den Tisch zurückkehren und neu ordnen", ergänzt Oberheim. "Oppum war aus dem Programm gefallen und aufs Abstellgleis gerückt, weil die Pläne der Stadt für die Gestaltung des Bahnhofs-Umfelds nicht fertig waren", weiß CDU-Bezirksverordneter Werner Siebertz. "Die Maßnahmen von Kommune und Bahn sollten ineinander greifen." "Wir sollten die ganze Sache nicht als gestorben betrachten", sagt er. "Wir fangen - losgelöst von den Bahnplänen - mit der Umgestaltung an. Und zwar überall dort, wo wir nicht mit möglichen Bahnplänen kollidieren, falls es eine Fortführung der Modernisierungsoffensive geben sollte und mit Maßnahmen, die wir sowieso bezahlen müssen." Das heißt: Aufräumarbeiten überirdisch, die Errichtung von Plätzen an den beiden Bahnhofsausgängen und Einbau von einer Lichtwand mit beleuchteten Glasbausteinen im Tunnel. Schon bald soll’s losgehen.

Richtungsweisend hierfür sind die neuen Vorschläge des Aachener Architekturbüros Raum-Plan. Sie schaffen den Blick-Kontakt von Nord nach Süd, also die Verbindung über die Schienen hinweg, das die beiden Ortsteile von Hochfelder zu Werkstättenstraße einander annähern soll. Die Unterführung wird in der jetzigen Form bleiben.

"Wir werden die Maßnahmen nach und nach realisieren, so wie das Geld vorhanden ist", sagt Norbert Hudde, Leiter des Planungsamtes. Die Nachricht, dass der Bahnhof Oppum - sollte es keine Fortführung der Modernisierungsoffensive geben - von der Bahn Station&Service nicht saniert wird, war dem Planungsamt nicht bekannt. "Wir sind davon ausgegangen, dass nun die Bahn am Zug ist", so Hudde.