Ärger in Traar: Braunes Wasser aus dem Hahn

Anwohner an der Moerser Landstraße klagen seit Jahren über trübes Trinkwasser. Ursache sind Eisen und Mangan.

Krefeld. Die Anwohner an der Moerser Landstraße sind sauer. Ob beim Duschen, Kochen oder Waschen — aus jeder Leitung kommt braunes Wasser. Dieter Link dokumentiert das Problem seit zwei Jahren. „Die Brühe müssen wir ja bezahlen“, ärgert sich der 72-Jährige.

Betroffen sind die Hausnummern 271 bis 283. Das trübe Trinkwasser bemerkte man erstmals im April 2011. Nach einem Rohrbruch war eine Wasserleitung ausgebessert und gründlich gespült worden. Doch das Wasser wurde wieder brauner. Anwohnerin Walburga Blumenkamp musste sich bereits einen neuen Spülkasten besorgen: „Das frisst sich ja auch in die Keramik, das wird alles braun.“ Auch beim Kochen oder beim Waschen weißer Wäsche gebe es Probleme. „Ich kann kein Glas Leitungswasser trinken. Das sieht unappetitlich aus. Man wird mit der Zeit auch unsicher, weil man nicht weiß, was da drin ist“, klagt die Traarerin.

Dieter Link hat im Keller einen Filter eingebaut, aus dem er regelmäßig trübe Wasserproben zapft. „Ich möchte vernünftiges, sauberes Wasser haben. Wir bezahlen den gleichen Preis wie andere, die sauberes Wasser bekommen. Das ist nicht in Ordnung.“

Doch wie kommt das braune Wasser in die Leitung? Dirk Höstermann von den Krefelder Stadtwerken bringt Licht ins Trübe: „Der Wasserverbrauch in diesenEinfamilienhäusern ist relativ gering, wir haben also eine geringe Strömungsgeschwindigkeit. Dadurch kann es zu Ablagerungen von Eisen und Mangan kommen. Wenn man dann morgens das Wasser aufdreht, lösen sich zunächst diese Ablagerungen.“ Gesundheitlich sei das Wasser unbedenklich.

Auch Manuel Kölker, Sprecher der Stadtverwaltung, versichert: „Die Werte des Trinkwassers werden regelmäßig kontrolliert.“ Wer sein Wasser prüfen lassen möchte, solle sich an die Stadtwerke wenden.

Sorgen müssen sich die Anwohner also nicht machen. „Diese braune Färbung kommt vor. Das ist ein bundesweites Problem“, betont Höstermann.

Damit aus den Hähnen wieder klares Wasser läuft, führen die Stadtwerke regelmäßig Spülungen mit Trinkwasser durch. Dass sich das Wasser immer wieder mit Eisen und Mangan anreichern kann, liege vor allem an dem sparsamen Verbrauch der Anwohner — und ihrer wassersparenden Geräte. „Es muss niemand auf Teufel komm raus Wasser sparen. Wenn wenig Wasser benötigt wird, werden umgekehrt diese Spülungen mit dem eingesparten Trinkwasser nötig“, erläutert Höstermann.

Dieter Link vermutet noch eine andere Ursache: „Die Wasserleitung endet hinter dem letzten Haus. Wir sind hier sozusagen in einer Sackgasse. Man müsste eine Querverbindung zur Hauptstraße legen, damit sich der Wasserkreislauf schließt und das Wasser nicht steht. “

Der Sprecher der Stadtwerke rät geplagten Anwohnern zu Filteranlagen und appelliert an die Bürger, sich bei Problemen mit dem Wasseranschluss sofort zu melden.

Dieter Link nimmt mit den Stadtwerken immer wieder Kontakt auf. Seit etwa einem Monat werde nun regelmäßig gespült. Doch in seinen regelmäßigen Protokollen der Wasserdaten verzeichnet er keine Besserung.

Die Stadtwerke wollen jetzt noch öfter kommen. Zweimal wöchentlich soll das Rohr mit sauberen Trinkwasser durchgespült werden, so dass die Anwohner ohne Sorge ihre Wasserleitungen benutzen können. Doch Dieter Link bleibt skeptisch: „Ich werde das beobachten.“