Bahn frei für eine umstrittene Bebauung in Bockum
Eigentümer der Grundstücke erklären, dass an der Schönwasserstraße alles rechtens ist.
Krefeld. Ein Bagger macht zurzeit den Weg frei zu zehn Grundstücken an der Schönwasserstraße. Davon sollen neun bebaut werden; die erste Baugenehmigung liegt bereits vor. Die Eigentümer dieses sensiblen Bereichs zwischen Schönwasser-, Schreber-, Grotenburg- und Friedrich-Ebert-Straße haben gegenüber der WZ erklärt, dass alles, was dort passiert, rechtens ist. Sie möchten auf Angriffe aus der Vergangenheit reagieren und nun Ruhe ins Thema bringen.
„Wir hatten in der Vergangenheit mit reichlich Widerstand von anderen Anliegern zu kämpfen“, berichtet Klaus Reiners, der als früherer Bauträger und jetziger Rentner die Bauleitung für das Gebiet kostenlos übernommen hat. „Es war von Deal, Spekulation und illegalen Baumfällungen die Rede.“ Karl Heinz Hoffmann, Peter Hebecker, Barbara Lorbach und Klaus Reiners als Eigentümer erklären, dass diese Vorbehalte wohl durch Vorkommnisse in der Vergangenheit begründet seien.
Reiners: „In den 70er Jahren wollte die Stadt das Gebiet erschließen und eng und groß bauen. Das ist nicht durchgeführt worden.“ Diese Vorbehalte könnten bis jetzt nachwirken. Vielleicht sei zusätzlich ein wenig Neid dabei, vermutet das Quartett.
Die Eigentümer erläutern, dass auf den zehn Baugrundstücken neun Einfamilienhäuser mit eineinhalb Geschossen errichtet werden, die alle anders aussehen werden. „Von enger hoher Bebauung mit Siedlungscharakter kann keine Rede sein.“ Außerdem gehörten manche Grundstücke den Eigentümerfamilien schon über 100 Jahre.
Ein Foto belegt die Angriffe. Es zeigt einen kleinen Anhänger, der vor einiger Zeit auf der Schönwasserstraße geparkt wurde. Auf dem roten Transparent steht in weißer Schrift: „Gegen Grundstücksspekulanten, gegen Gartenzerstörung in Bockum.“ Was die Eigentümer ebenfalls betroffen gemacht hat, ist folgende Tatsache: „Eine ältere Eigentümerin dieses Gebiets wurde so heftig beschimpft, dass sie nicht mehr ausgehen wollte“, berichtet Hoffmann.
Was den „Baumfrevel“ angeht, sagt Reiners: „Wir hatten erneut eine Mitarbeiterin des Fachbereichs Grünflächen hier, die unsere Baumfällungen für rechtens und legal erklärt hat. Trotzdem sind wir bereit, Ersatzpflanzungen vorzunehmen.“
Jetzt liegt die erste Baugenehmigung vor, die zweite wird erwartet und drei weitere werden beantragt. Fünf Grundstücke wurden veräußert, vier Eigentümer bauen für sich oder ihre Kinder. Nun wird die Zuwegung gebaut. Hierfür musste ein Stück städtisches Gebiet gekauft werden. Reiners: „Auch dies ist in Ordnung. Wir haben den Preis bezahlt, der vom Fachbereich Liegenschaften vorgeschrieben war.“