Bürgerverein-Ost: Dritter Anlauf zur Gründung gescheitert

Vorstandwahlen beim neuen Bürgerverein wurden abgesetzt, der Moderator geht.

Krefeld. Der dritte Anlauf zur Gründung des Bürgervereins Ost dauerte nur rund zwanzig Minuten und ist damit immer noch nicht abgeschlossen. Immerhin konnte als wichtiger Meilenstein einstimmig eine Satzung verabschiedet werden. Deutlich spürbar aber war das Grollen hinter den Kulissen.

Bereits im Februar war versucht worden, den seit zehn Jahren inaktiven Bürgerverein wiederzubeleben (die WZ berichtete). Sowohl der Teil des noch bestehenden Vorstandes um Werner Schröter als auch eine Gruppierung, die sich in einer Versammlung in der Zionskirche gebildet hatte, wollten den Verein reaktivieren. Nach weitgehend sachlichen Diskussionen, die sich im Haus Siebenmorgen fortsetzten, wurde beschlossen, einen paritätisch besetzten Arbeitskreis zu bilden. Die Moderation dafür übernahm für die Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine (AKB) Rolf Hirschegger, langjähriger Vorsitzender des Bürgervereins Inrath.

Ziel des Arbeitskreises war, auf der Grundlage einer neuen Satzung Neuwahlen eines Vorstandes durchzuführen. Das schloss die Bestätigung der vorliegenden Aufnahmeanträge neuer Mitglieder ein. In der jüngsten Sitzung, die vom Vorsitzenden der AKB, Hans Jürgen Herzog, im Pfarrsaal von St. Elisabeth an der Florastraße geleitet wurde, sind die Neuwahlen aus formellen Gründen vertagt worden. Auf die Frage von Herzog, ob Hirschegger über die Arbeit des Arbeitskreises berichten wolle, lehnte dieser ohne Begründung ab.

Er hat seine Aufgabe als Moderator inzwischen niedergelegt. Zusammenhängen könnte dies damit, dass der ehemalige CDU-Politiker Jürgen Heitzer inzwischen als Mitglied des alten Vorstandes, als „Beisitzer“, auftritt. Da es seit zehn Jahren keine Mitgliederversammlung mit Wahlen mehr gegeben hat, ist die Rolle des Beisitzers ungeklärt.

Auseinandersetzungen soll es auch um den Aufnahmeantrag eines Bürgers gegeben haben, der dem Umfeld des Moscheevereins an der Seidenstraße zugeordnet wurde. Herzog bestätigt auf WZ-Anfrage, dass es in diesem Zusammenhang ausländer- und islamfeindliche Äußerungen gegeben hat. Solche Äußerungen aus den Reihen des alten Vorstandes seien auch schriftlich fixiert. Möglicherweise, so Herzog, werde sich damit auch die AKB beschäftigen müssen. Neuwahlen sollen jetzt in drei bis vier Wochen stattfinden.