Clemens ist der heimliche Star der Palmsonntag-Prozession

Seit 15 Jahren führt der Esel den Gang in die Kirche Christus König an. Mit dabei: Pony Eddy, der beste Freund des Vierbeiners.

Esel Clemens führt die Prozession seit 15 Jahren an. Zwiebeiner Astrid Lauff begleitet ihn. Foto: Dirk Jochmann

Foto: Dirk Jochmann

Verberg. Das Sechs-Uhr-Läuten lässt Clemens kalt. Er zupft noch ein paar Grashalme vom Rasen an der Kirche Christus König. Immer mehr Verberger treffen vor dem Gotteshaus ein. Viele tragen kleine Palmwedel beziehungsweise Buchssträßchen in der Hand, andere haben sie am Rollator oder am Fahrradanhänger festgesteckt.

Messdiener verteilen Palmwedel gegen eine kleine Spende Für die neunjährige Messdienerin Felicitas Elven gibt es jetzt viel zu tun, denn die Aussichten, die kleinen Palmwedel in ihrem Korb los zu werden, steigen. „Ich verteile die Buchsbäumchen gegen eine Spende. Manchmal verschenke ich sie auch“, sagt sie.

Clemens, der heimliche Star der Palmsonntag-Prozession
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„Und weil der Esel nicht alleine in den Hänger geht, muss das Pony mit.“ Astrid Lauff kümmert sich um die Tiere Viele Mädchenhände sind zur gleichen Zeit im Einsatz, um die heimlichen Stars der Palmweihe zu streicheln: Esel Clemens und Pony Eddy. Die erhöhte Aufmerksamkeit bringt die beiden Vierbeiner nicht aus der Ruhe, schließlich kennen sie das Prozedere schon.

„Vor 15 Jahren sind wir mit Clemens eingesprungen“, erzählt Arno Giesen aus Kamp-Lintfort. „Und weil der Esel nicht alleine in den Hänger geht“, fügt Astrid Lauff hinzu, „muss das Pony mit.“

Dann kann die Palmweihe beginnen. Pfarrer Karl-Heinz Teut erzählt den Kindern, dass er auf einer Reise nach Israel beobachtet hat, wer dort heutzutage auf Eseln reitet und schlägt den Bogen zu den biblischen Ereignissen. Nachdem er die Zweige und die Anwesenden gesegnet hat, ziehen Jung und Alt, Clemens und Eddy vorneweg, zur Vorabendmesse des Palmsonntags in die Kirche ein.

Für eine „richtige“ Prozession am Palmsonntag fehlen in Zeiten von Großgemeinden am exakten Tag die Geistlichen; da hat die Gemeinde von der Zwingenbergstraße mit ihrer Mini-Prozession am Vorabend eine gute Lösung gefunden. Auf Clemens wird man noch lange zählen können. Der Esel ist zwar bereits 20 Jahre alt, „aber das ist für ihn gerade einmal Halbzeit“, sagt Astrid Lauff.