Eine starke Stimme für Krefelder mit Behinderung
Petra Freining ist selbst betroffen. Als neue Beauftragte dreier städtischer Verbände ist sie für Menschen mit Handycap aktiv.
Krefeld-Traar. Petra Freining will Ernst machen. Die 47-Jährige aus Traar setzt sich schon seit Jahren für behinderte Menschen in Krefeld ein. In ihrer neuen Position als Behindertenbeauftragte der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF), des Ortsvereins Nord-Ost und der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitsnehmerfragen (AfA), will sie ihren Projekten und Forderungen jetzt noch mehr Nachdruck verleihen.
Freining ist seit ihrer Geburt stark spastisch behindert. Seit 20 Jahren lebt sie in Einrichtungen der Dr.Ulrich Lange Stiftung in Krefeld. Innerhalb der SPD ist Freining schon seit Jahren Ansprechpartnerin für behinderte Menschen.
„Die Situation für behinderte Menschen ist in Krefeld miserabel. Ich möchte deshalb, dass sie sich in unserer Stadt mehr miteinander vernetzen und nicht mehr so alleine sind“, sagt Freining. Mithilfe eines Kummerkastens, der in städtischen Einrichtungen ausgestellt werden soll, will Freining die Bedürfnisse, Wünsche und Ängste von Behinderten frühzeitig erkennen und aktiv werden. „Hauptsächlich kümmere ich mich um die Fahrdienste für Behinderte. Die werden meistens von Zivildienstleistenden durchgeführt. Durch die Kürzung des Grundwehrdienstes auf sechs Monate werden wir jetzt erhebliche Probleme bekommen“, sagt Freining. Sie befürchtet, dass sich wegen der Verkürzung viele Einrichtungen dagegen entscheiden werden, noch Zivis einzusetzen.
„Außerdem brauchen die Behindertentransporte doppelte Besetzung“, fordert die 47-Jährige. „Die Gefahr, dass ein Fahrgast einen Anfall bekommt, ist viel zu groß. Da sollte der Fahrer nicht alleine unterwegs sein.“
Freining weiß um die Bedeutsamkeit der Fahrdienste für Behinderte. Sie selbst ist täglich in der Stadt unterwegs. Seit fast 30 Jahren arbeitet Freining im Heilpädagogischen Zentrum an der Siemensstraße. Dort fertigt sie zusammen mit ihren Kollegen Teile für die Automobilindustrie an.
Nach getaner Arbeit geht für Petra Freining der Tag erst richtig los. Einmal in der Woche trifft sie sich mit ihren Bandmitgliedern der Truppe „Rock am Ring Lebenshilfe Krefeld“. Ein weiteres Hobby sind die „The Handicap-Dancers“, eine Tanzgruppe innerhalb des TC Seindestadt Krefeld in der Abteilung des Rollstuhl- und Behindertentanzes.
Freining will sich als Behindertenbeauftragte nicht nur dem Transportproblem widmen. „Es darf nicht sein, dass behinderte Menschen Opfer von Gewalt werden. Dagegen will ich etwas tun.“
Noch ist Petra Freining in ihrer Funktion als Behindertenbeauftragte noch recht unbekannt. Das soll sich allerdings schnell ändern. „Ich will mich bald in der Stadt offiziell vorstellen. Die Menschen sollen wissen, dass es mich gibt.“