Freie Waldorfschule an der Kaiserstraße braucht mehr Platz

Erweiterungsbau soll bis Mitte 2016 entstehen. Das 1800 Quadratmeter große Gebäude kostet 3,6 Millionen Euro.

Foto: Dirk Jochmann

Bockum. Die Freie Waldorfschule an der Kaiserstraße braucht mehr Platz. Deshalb planen die Verantwortlichen einen Erweiterungsbau für zwölf Klassen im Anschluss an das bestehende Gebäude. Er entsteht entlang der Tiergartenstraße und soll zum Schuljahr 2016 fertig sein. „Damit werden der Qualität des Lernortes und den drei Standbeinen des Unterrichts: Wissenschaft, Kunst und Handwerk, Raum gegeben“, erklärt Vorstand Thomas Lutze-Rodenbusch.

„Früher hatten wir 38 bis 42 Kinder in einer Klasse. Das funktionierte“, sagt Lutze-Rodenbusch. „Heute brauchen die Kinder mehr Ansprache und Zuwendung. Sie benötigen Raum für Entwicklung.“ Außerdem forderten sowohl die bereits seit zwei Jahrgangsstufen laufende Zweizügigkeit als auch der offene Ganztag mehr Raum, berichtet er weiter.

Der geplante neue Gebäudetrakt wird neben den Klassen- beziehungsweise Fachräumen weitere Neben- und Sanitärräume erhalten. Es gibt Flächen für einen Aufzug. Ein Durchgang in der ersten Etage verbindet das bestehende mit dem neuen Haus. Ebenerdig wird eine Zufahrt für Rettungsdienste frei gehalten. Von außen werden sich die Profile der beiden Gebäudeflügel angleichen.

„Das Bauprojekt koordinieren wir durch den so genannten Baukreis mit Lehrerinnen und Lehrern, der Geschäftsführung der Schule und fachkundigen Mitgliedern aus der Elternschaft“, erklärt Lutze-Rodenbusch. Der Anbau werde durch zwei Drittel Rücklagen ermöglicht. Ein Drittel müsse selbst finanziert werden.

„Der Anbau wird rund 1800 Quadratmeter groß und knapp 3,6 Millionen Euro kosten. Die Bauvoranfrage ist gestellt“, sagt Architekt Piet Reymann. Die durch den Neubau geforderten acht oder neun Stellplätze werden an der Gustav-Wilhelm-Straße entstehen. „Dafür wird der Schulgarten verlagert.“

Es werden auch Bäume fallen müssen. „Wir werden eine gute Sache daraus machen“, weiß Vorstand Jörg Herz. „Wir wollen die Gehölze ins Sägewerk bringen und — nach Düsseldorfer Vorbild — Schulbrettchen mit dem Aufdruck der Schule daraus fertigen. Die werden verkauft, um Geld für die Neuanpflanzung von Bäumen zu gewinnen.“