Gänse-Dilemma – kein Ende in Sicht
In der Bezirksvertretung Ost wurde auch um Haushaltsmittel gestritten.
Krefeld-Ost. Es knirscht und funkt im Finale der Sondersitzung vor der letzten Tagung der Bezirksvertretung (BV) Ost im altehrwürdigen Rathaus am Bockumer Platz. Dafür verantwortlich zeichnen die Ratsfrau der Grünen, Heidi Matthias, und die Mehrheitsfraktion der CDU.
Auch in der letzten Zusammenkunft der BV in dieser Legislaturperiode gelingt kein Kompromiss. Bei der Verteilung der Haushaltsmittel an Vereine und Verbände in Höhe von 8640 Euro stoßen die kontroversen Interessen unversöhnlich aufeinander. SPD und Grüne wollen die Mittel für die pädagogische Arbeit des Jugendzentrums "Funzel" in Gartenstadt und Elfrath einsetzen. Die CDU möchte vier Grundschulen mit offenem Ganztagsangebot (OGS), die Musikschule und einen Spielplatz an der Vaderstraße damit bedacht wissen.
Heidi Matthias in Richtung CDU-Mehrheit: "Geben Sie doch endlich Ihr arrogantes Verhalten auf. Müssen Sie immer nur Ihr eigenes Süppchen kochen? Können Sie nur an Ihre eigene Klientel denken? Ich bin außerordentlich enttäuscht über Ihr Verhalten."
Für die CDU-Fraktion gibt Andreas Heinrich zurück: "Wir verwahren uns entschieden gegen diese Beschimpfungen, hören Sie auf mit solchen Manövern." Von FDP-Vertreter Hoffmann kommt der halbherzige Versuch, einen Kompromiss zu finden.
Die "Funzel" hat keine Chance. Mehrheit ist Mehrheit. Nach der Sitzung räumt ein Mitglied dieser Mehrheit allerdings ein, dass man mit diesem Verhalten den Nachfolgern wohl kein so gutes Erbe hinterlassen habe.
Ein weiterer Punkt der Tagesordnung ist das Gänse-Dilemma am Elfrather See. Friedrich Reinhold vom städtischen Fachbereich Umwelt räumt resignierend ein: "Das Konzept Elfrather See funktioniert nicht und kann nicht funktionieren. Die Grau- und Kanada-Gänse haben den See als ihr Revier angenommen."
Der Vorschlag von Heidi Matthias, die Liegewiesen im Herbst und Winter als Hundewiesen freizugeben, könnte, so Reinhold, eine gewisse Aussicht auf "Vergrämung" der Gänse haben. Er werde die Idee im Sportausschuss vortragen, der sich am 16. Juni mit diesem Problem beschäftigen muss.