Gartenstadt: 50 Jahre im Dienste der Bürger

Mit einem Festakt feiert der Bürgerverein am 14. Juni seinen runden Geburtstag.

Krefeld. 1947 regte der damalige Abgeordnete und Bürgermeister von Uerdingen, Adolf Dembach, im Düsseldorfer Landtag an, bei der Militärregierung die Freigabe des ehemaligen Flugplatzgeländes im Norden Bockums für den Wohnungsbau zu erwirken.

Das war die Geburtsstunde von Gartenstadt, nach Schicksbaum und Elfrath der drittjüngste Krefelder Stadtteil. Zehn Jahre später, am 14. Februar 1958, wurde der Bürgerverein Gartenstadt gegründet, der nun seinen runden Geburtstag mit einem Festakt am 14. Juni (11Uhr) im Oscar-Romero-Haus, Platanenstraße, feiert.

Entstanden ist der Bürgerverein, Interessenvertreter von heute 4000 zwischen Europaring und dem Bockumer Gewerbegebiet, aus dem Martinskomitee. Die Gründungsversammlung fand in der Gaststätte "von den Brand" an der Leutefeldstraße statt. 2.Vorsitzender Helmut Horn: "Gartenstadt sollte damals kinderreichen Flüchtlings- und Arbeiterfamilien aus dem Osten als neue Heimat dienen.

Bauherren waren Bayer AG und Wohnstätte. Die Straßennamen erinnern an die Herkunft der neuen Bewohner: Breslauer, Magdeburger und Stettiner Straße. Für das gärtnerische Grün stehen Akazien- und Platanenstraße sowie Kiefernweg oder Erlenbruch."

Der Bürgerverein packte viele Probleme an: Ansiedlung von Geschäften, Durchführung eines Wochenmarktes, Niederlassung von Ärzten und die Errichtung ausreichend gegliederter Schulen. 1965 hatte der BV mit 480 Familien die größte Mitgliederzahl aller Krefelder Bürgervereine.

Vorsitzender Stephan Goerlich: "Als durch den Ausbau der Nordtangente die Verbindung zwischen Gartenstadt und Elfrath unterbrochen war, setzten wir uns mit dem Bau einer Fußgängerbrücke sowie Fuß- und Radweg entlang des Straßenbahntunnels durch."

Bis heute kümmert sich der BV Gartenstadt um die Sommer- und Bürgerfeste, Kirmes und Seniorenfahrten. Die Bestrebungen für den Bau eines festen Kirmesplatzes mit Wasser-, Strom- und Telefonanschluss auf der Gemeinbedarfsfläche an der Pappelstraße hatten 1962 Erfolg.

Seit 1986 hat der Bürgerverein die Verantwortung für die Kirmes, die jährlich am zweiten Augustwochenende unter dem Namen "Gartenstadtfest" stattfindet, übernommen. Krönender Abschluss ist dann das Großfeuerwerk am Montagabend.

Weitere Aktionen: Nikolausmarkt, Frühjahrs-Reinigungsaktion unter dem Motto "Ein Herz für Gartenstadt" und mit einem deftigen Eintopf als Dank sowie der drei Mal im Jahr erscheinende Bürgerbrief "Gartenstadt Information", der kostenlos an alle Haushalte verteilt wird.

Auch die Zukunft will der BV aktiv mitgestalten. Goerlich: "Wir begleiten intensiv den Erhalt der Grünflächen sowie die Verschönerung und Attraktivitätssteigerung durch die Umgestaltung der Plätze an der Traarer Straße. Die Einkaufszentren Breslauer Straße und Insterburger Platz müssen einsehbarer werden."