Renntag: Übernahmeangebot sorgt für Gesprächsstoff

Beim Renntag am Wochenende im Stadtwald hat das Angebot des Pferdezüchters Klaus Hofmann zu Diskussionen geführt.

Krefeld. Die Parkplätze sind restlos belegt. Selbst Rennclub-Präsident Jan Schreurs findet für sein Fahrzeug nach der weiten geschäftlichen Anreise aus dem Rheingau nur noch einen Stellplatz jenseits der VIP-Plätze.

Das Hippodrom im Stadtwald genießt bundesweit große Akzeptanz. Aus Sachsens Hauptstadt Dresden ist Susann Scheltzig angereist, die alle deutschen Bahnen kennt: "Krefeld ist eine Bahn mit ganz besonderer Stimmung."

Und der als äußerst kritisch bekannte Trainer Hans-Albert Blume ergänzt: "Auch das Geläuf ist in einem tollen Zustand."

Zum prima ausbalancierten Angebot im Gastro-Bereich mit der für viele bundesweit besten Rennbahn-Bratwurst kommt die neue Gastronomie.

Bürgermeisterin Karin Meincke erfreut sich ebenso wie die übrigen Besucher an Hutkreationen der vier Schülerinnen Dinara Rosow, Angelika Walentschus, Anna Herwix und Laura Hempel vom Arndt-Gymnasium.

Mit ihrer ebenfalls kopfgeschmückten Pädagogin Barbara Adametz zaubern sie mit ihren selbst gestalteten Hüten und alten Kostümen mehr als nur einen Hauch der königlichen Rennbahn Ascot nach Krefeld.

Trotz dieser optischen Reize ist das von der Krefelder Politik abgelehnte Übernahmeangebot des hessischen Pferdebesitzer Klaus Hofmann ein großes Gesprächsthema. Hofmanns Ruf in der Turfszene ist sehr zwiespältig.

Seine Trainer wechsele er schneller als die Fußball-Bundesligavereine, Kommunikation mit jedweder Öffentlichkeit finde so gut wie nicht statt und einige der von ihm ausgewechselten Trainer könnten Geschichten erzählen, die häufig nur zum Haareraufen seien, heißt es auf der Zuschauertribüne.

Der erfolgreiche Krefelder Trainer Mario Hofer mit seinen rund 100 Pferden im Stall macht sich unterdessen Gedanken, selbst oder mit einem seiner Besitzer in Sachen Rennbetrieb unternehmerisch tätig zu werden (die WZ berichtete).

Es wäre kein Einzelfall, denn für die international führende deutsche Rennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden ist derzeit der in Hamburg lebende Unternehmer Andreas Jacobs aus der gleichnamigen Bremer Kaffee-Dynastie als Betreiber im Gespräch.

Der Internationale Club von Baden-Baden steckt mit Gläubigerforderungen von 14,2Millionen Euro in einem Insolvenzverfahren.

Der nächste und letzte Renntag des Jahres in Krefeld wird am 8.November stattfinden. Sportlicher Höhepunkt ist das renommierte Herzog von Ratibor-Rennen. Sogar eine Wett-Information vor jedem Rennen ist dann im Einsatz.